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Winter 1926/27. Religionsphilosophie 6. Histor. Orient. 3. Mittelalter und Neuzeit. AbschriftUniversitätsbibliothek HeidelbergNachlass Heinrich RickertSignatur: Heid. Hs. 2740 II C - 150

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Winter 1926/27. Religionsphilosophie 6. Histor. Orient. 3. Mittelalter und Neuzeit. AbschriftUniversitätsbibliothek Heidelberg ; Nachlass Heinrich Rickert

Signatur: Heid. Hs. 2740 II C - 150; Blatt 265-317


1926-1927. - Umschl. mit 50 Bl., masch. (Pag.: 1-13, 13a, 13a1, 14-24, 24a, 24a1-24a2, 25-46), Deutsch. - Vorlesung, Vorlesungsmanuskript, Abschrift

Benutzbar - Verfügbar, am Standort.

Inhaltsangabe: Historisch-systematische Betrachtung der Entwicklung des religionsphilosophischen Denkens vom Mittelalter über die Renaissance bis zur Reformation. Im Christentum wird der Widerspruch zwischen irrationalem Glauben und griechischem Intellektualismus aufgehoben. Der Widerspruch wirkt dennoch als Paradox weiter, beispielsweise in der Philosophie Kierkegaards. Überlegungen zur Entwicklung der christlichen Kirche und ihrer Lehre, der Scholastik, die das Irrationale mit rationalen Mitteln zu beweisen versucht. Das Mittelalter stellt die Synthese dreier "Kulturmächte" dar: 1. griechische Wissenschaft, 2. Römische Herrschaftsorganisation und 3. christlicher Glaube. Die Renaissance versucht dann in der Rückkehr zur Antike ein Fortschreiten in Staat und Wissenschaft. Die Reformation steht für R. in direkter Nachfolge der christlichen Mystik; auch die Reformation kann als ein "Drängen zur Unmittelbarkeit des religiösen Gefühlslebens" interpretiert werden. Renaissance und Reformation lösen die mittelalterliche Synthese der Kulturmächte auf und treiben die Trennung von Kirche und Staat voran. Es entsteht ein "neuer Typus von Religionsphilosophie", ein "neuer Intellektualismus", nämlich die philosophischen Systeme der Aufklärung (Descartes, Spinoza, Leibniz, Rousseau). Erst mit Kants kritischem Werk wird für R. einer antiintellektualistischen Religionsphilosophie der Weg bereitet. Kant ist "der erste wissenschaftliche Philosoph der modernen Kultur", indem er sowohl den Intellektualismus zerstört als auch etwas Positives aufbaut. Darstellung von Wissenschaft und Religion bei Kant. Im Gegensatz zu Kant entwickelt Hegel in seiner Religionsphilosophie einen neuen "negativen Intellektualismus" im Sinne Plotins. Kant liefert die Grundlage für eine antiintellektualistische Religionsphilosophie, indem er sowohl einen neuen Erkenntnisbegriff als auch eine "umfassende Werttheorie" entwickelt. Kritik an der neukantianischen Reduktion Kants auf seine Erkenntnistheorie. R. versteht sich hier weniger als "Neukantianer" denn als "Kantianer". Jedoch auch die über Kant hinausreichende Religionsphilosophie des Deutschen Idealismus, insbesondere die Schleiermachers, hält R. für äußerst bedeutend. Erst bei Schleiermacher trete der Gedanke eines "unmittelbaren Gefühls der Abhängigkeit" zwischen Mensch und Gott deutlich hervor. R. formuliert als Ziel seines eigenen religionsphilosophischen Systems, sowohl Intellektualismus als auch Antiintellektualismus zu widerlegen, um schließlich zu versuchen, das "spezifisch Religiöse in seiner Irrationalität als übervernünftig" zu bestimmen. Herausstellung der Bedeutsamkeit von logischer und historischer Bildung vor allem im Studium der Religionsphilosophie.

Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814) [Behandelt],Plato [Erwähnt],Aristoteles [Erwähnt]

In: Probleme der Religionsphilosophie [Titel lt. Vorlesungsverzeichnis Univ. Heidelberg WS 1926/27] [Vorlesung]

Bemerkung: Abschrift von "Winter 1926/27. Religionsphilosophie 6. Histor. Orient. 3. Mittelalter und Neuzeit" (Heid. Hs. 2740 II C - 103).

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Nachlass Heinrich Rickert / Nachlass Heinrich Rickert II. Werk / Nachlass Heinrich Rickert II. Werk C / Probleme der Religionsphilosophie [Titel lt. Vorlesungsverzeichnis Univ. Heidelberg WS 1926/27]

[Standort: Handschriftenabteilung ; Heid. Hs. 2740/244 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-2974005, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2974005

Erfassung: 29. Februar 2016 ; Modifikation: 16. März 2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-04-26T22:03:51+01:00