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Winter-Semester 1932/33. Grundprobleme der Philosophie 2c. Erstes Kapitel. Ziele und Wege der Philosophie. Philosophie und ErkenntnistheorieUniversitätsbibliothek HeidelbergNachlass Heinrich RickertSignatur: Heid. Hs. 2740 II C - 71

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Winter-Semester 1932/33. Grundprobleme der Philosophie 2c. Erstes Kapitel. Ziele und Wege der Philosophie. Philosophie und ErkenntnistheorieUniversitätsbibliothek Heidelberg ; Nachlass Heinrich Rickert

Signatur: Heid. Hs. 2740 II C - 71; Blatt 63-96


Heidelberg [ermittelt], 1932-1933. - Umschl. mit 32 Bl., masch., mit zahlr. Änderungen u. Ergänzungen (Pag.: 48-55, 56/1-56/2, 57-78), Deutsch. - Vorlesung, Vorlesungsmanuskript

Benutzbar - Verfügbar, am Standort.

Inhaltsangabe: Überlegungen zum Verhältnis von Philosophie und Erkenntnistheorie. R. setzt sich kritisch mit dem Vorwurf auseinander, der Neukantianismus reduziere die Philosophie auf Erkenntnistheorie und sei daher keine "echte" Philosophie, sondern "Subjektivismus". Er geht davon aus, dass dies für die meisten Vertreter des Neukantianismus nicht gilt. Die Philosophie sei keineswegs auf Erkenntnistheorie zu beschränken, aber im System der wissenschaftlichen Philosophie sei die Erkenntnistheorie unverzichtbar. Da die Philosophie als "Universalwissenschaft" zunächst keinen bestimmten Gegenstand wie eine Spezialwissenschaft hat, steht die Frage nach Erkenntnis am Anfang eines philosophischen Systems. Kritik an der vereinfachten Betrachtung des Erkennens in der "Abbild-Theorie". R. geht stattdessen davon aus, dass Erkenntnis allein in der Sprache, den "Bedeutungen der Worte", liegt. Anschließend Auseinandersetzung mit dem Problem der Bestimmbarkeit des Ganzen: R. entwirft die Methode der "Heterologie", die das Ganze in seinen Teilen umfassen soll. Heterologie meint bei R. das "Prinzip der Alternative": Wenn etwas nicht das Eine ist, muss es das Andere sein, kann aber kein Drittes sein. Mithilfe eines solchen Denkens sei die Philosophie in der Lage, bei Betrachtung eines Objekts das erkennende Subjekt miteinzubeziehen. Denn: Subjekt und Objekt sind "Glieder einer Alternative", das Ganze ist die "Verbindung des Einen und des Anderen". Subjekt und Objekt stehen dabei in einem Verhältnis der "Correlation" zueinander, d.h. der eine Begriff bestimmt sich über den anderen. Heterologisches Denken sei die Grundlage von Erkenntnistheorie im philosophischen System. Besonders eng verwandt mit der "Heterologie" sieht R. Hegels Methode der "Dialektik". R. kritisiert jedoch an der Dialektik, dass sie die Negation zum Prinzip des Denkens erhebt. Er geht in Abgrenzung von Hegel davon aus, dass Negation "negativ bleibt" und nicht das Potential hat, Positivität zu sein. Schließlich Abgrenzung von erkenntnistheoretischem "Spiritualismus", der Welt auf die geistige Vorstellung reduziert. R. nimmt im Anschluss an Kants "Transzendentalen Idealismus" eine Position ein, die Subjekt und Welt in ein (heterologisches) Wechselverhältnis setzt.

In: Grundprobleme. Kolleg [Vorlesung]

Bemerkung: Titel emendiert (Orig.: "Winter-Semester 1932/34...").

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Nachlass Heinrich Rickert / Nachlass Heinrich Rickert II. Werk / Nachlass Heinrich Rickert II. Werk C / Grundprobleme. Kolleg

[Standort: Handschriftenabteilung ; Heid. Hs. 2740/68 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-2943658, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2943658

Erfassung: 2. Dezember 2015 ; Modifikation: 16. März 2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-04-26T22:03:17+01:00