Poesie und Kunst (Gedicht von Böttger)  Stadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

Signatur: A/8929/2006

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Leipzig. - 1 Bl., 33,6 x 43,7 cm. - Gedicht, Handschrift

Inhaltsangabe:   Gedicht "Poesie und Kunst": "Amor, das reizende Kind mit den irisfarbigen Schwingen, trostlos irrt er umher, als ihn die Psyche verließ. Einsam klagt den Verlust er der wonnig empfindenden Seele, die ihm den eigenen Pfeil senkt in die blutende Brust. Und er schwang sich empor zu des Helikon zackigen Gipfel, wo der kastalische Quell schäumt die begeisternde Flut. Wie er sich neigte zum Trunk, trat hinter der schimmernden Felswand, schön von Lorber bekränzt, Poesie lächenld hervor. Tröstet ihn freundlich und flößt bezaubernde Lieder ins Herz ihm, deren so süße Gewalt selber das Wilde besiegt. Und die erbarmende Göttin umfaßte den herzigen Knaben, Führt ihn zum lieblichsten Platz, duftig von Rosen umbuscht. Dort schon saß die Geliebte, die schmetterlingsflügliche Psyche, lauschend dem rathenden Wort mütterlichsorgender Kunst. Kaum sieht Psyche den Losen, so rafft sie empor sich, zu fliehen, doch ihr fesselt die Kunst eiligst den flüchtigen Fuß. Amor winkend genüber vertraut sie den Griffel dem Knaben, führt auf den felsigen Grund ihm die erzitternde Hand. Fesseln sollst Du, so spricht sie, in Zügen die Züge der Anmuth, wenn sie das Leben Dir raubt, lebt Dir der Spiegel im Bild ! - Amor jauchzte beseligt und weidet an Augen und Mund sich, während durchs Herz ihm fuhr brennend elektrische Gluth. Singend schuf er die Seele des erröthenden Mädchens im Abbild, und durch der Liebe Gewalt eint er verschwisterte Kunst."

https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0055942 (Digitalisat) 

Material: Papier 

Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

DE-MUS-853418-Z0055942, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0055942

Erfassung: 16.03.2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00

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