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Brief von Alexander von Frantzius an Graf Franz Gotthard SchaffgotschUniversitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität)Autographensammlung

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Brief von Alexander von Frantzius an Graf Franz Gotthard SchaffgotschUniversitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität) ; Autographensammlung


San José, 24.05.1859. - 4 S. + 1 Briefumschlag, 4°, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Frantzius informiert Schaffgotsch über den Tod seines Freundes Karl Hoffmann am 11.05.1859 in Puntarenas. Hoffmann war bereits zwei Jahre erkrankt. Er litt "an der Brust" und hatte sich "im Feldzuge ein Rückenmarksleiden zugezogen". Nachdem Frantzius vor einem Jahr von Alhajuela nach San José gezogen war, hatte er Hoffmann häufig gesehen, doch ging dieser im Januar wegen des wärmeren Klimas nach Puntarenas. Dort starben kurz darauf seine Frau und einige Personen seiner näheren Umgebung "an gelbem Fieber". Hoffmann beschäftigte sich "mit der ärztlichen Praxis", bis er "selbst seinen hof[f]nungslosen Zustand erkannte" und "über seinen Nachlaß disponirte". Für Schaffgotsch bestimmte er "drei Hemdsknöpfe mit Brillanten", die ihm "von dem Universalisten Rudolph Quehl [...] zugeschickt werden", der auch die "geschäftlichen Angelegenheiten mit Herrn Apotheker Scheering" ordnen wird. Seine Bibliothek hat Hoffmann der Universitätsbibliothek in San José und seine Materialiensammlung dem Berliner Museum vermacht. Frantzius gibt Hinweise auf die Termine und Kosten des Transports der Sammlung nach Europa. Frantzius wird Proben von Kochsalzthermen, die für Ihn auf das nahe Vorhandensein von Steinsalzvorkommen deuten, und Eisensäuerlingen nach Europa schicken und erbittet deren Analyse und Vergleich mit der Quelle von Aguacaliente, von der Hoffmann Proben analysieren ließ. Schaffgotsch soll diese Analysen organisieren, eventuell mit Hilfe von "Bunsen in Heidelberg", den Frantzius "persönlich" kennt. Zudem sendet er eine "Flasche mit den sehr giftigen Früchten (in Weingeist), die hier manzanilla genannt werden, an der Küste vorkommen und vielleicht von Hippomane Mancanilla [mancinella] herstammen." Dieses Gift soll ebenfalls untersucht werden.Frantzius beklagt die Bedingungen seiner Forschung in Costa Rica: "Leider hat die schöne Empfehlung von Herrn v. Humboldt auch nicht die geringste Wirkung gehabt. Der hiesige Präsident hat ganz und gar keine Notiz davon genommen." Auch sind kürzlich verhältnismäßig viele Deutsche verstorben, fortgezogen oder haben sich "mit Spanierinnen verheirathet". Zudem herrschte im Land ein Filibusterkrieg.Frantzius sendet einen Artikel über Hoffmann vom Unterrichtsminister aus der "hiesigen Staatszeitung" mit.

Bemerkung: Der Brief wurde via Greytown-Southampton nach Berlin Behrenstraße 54 gesendet und kam erst nach über einem Monat an.

Ausreifungsgrad: eigenhändiger Brief mit Unterschrift

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Bassenge, Auktion 115 am 08.04.2020, Los 2662 Erwerbung:2020

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographensammlung

[2020.005 (Akquisitionsnummer)]

DE-611-HS-3605894, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3605894

Erfassung: 29. Juni 2020 ; Modifikation: 25. Januar 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T16:42:07+01:00