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Brief an Hanns Gerwig Blarer / von Růdolff Walther St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 39:87

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Brief an Hanns Gerwig Blarer / von Růdolff Walther St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 39:87


Zürich , den 6 Aprellens im iar 1576.. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 32,5 x 21,5-22 cm, Deutsch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Gwalthers Ehefrau [Anna] hat ihm einen Brief von Hans Gerwig gezeigt, in dem dieser berichtet, eine Bedienstete ("alte magt") von Sophia [Schäffer] habe ihm erzählt, Gwalther kümmere sich intensiv um Sophia und habe ihr gesagt, er würde sie im Haus aufnehmen, wenn sie nicht schwanger wäre. Gwalther muss diesem Gerücht entgegentreten. Er hat sich Sophias wegen ihrer Beziehung zur Familie Blarer [vgl. VadSlg Ms 38:215] und der Mutter [Katharina] angenommen. Sie ist zu ihm gekommen und hat geklagt, ihr Ehemann Christoph ("Stoffel") [N.] wolle sie verlassen. Gwalther hat ihr wegen ihrer Schwangerschaft abgeraten, ihrerseits die Scheidung zu verlangen, zumal von beiden Seiten Scheidungsgründe vorliegen. Sie klagt ihn wegen ausserehelicher Beziehungen ("er bůle und hůre") an, unter anderen mit der erwähnten Bediensteten. Ihr wurde andererseits eine aussereheliche Beziehung mit dem Nachbarn vorgeworfen, worauf Gwalther sie und den Nachbarn kommen liess und ihnen ins Gewissen geredet hat. Beide haben die Beziehung bestritten. Sophias Ehemann, der von dem Gerücht weiss, schätzt den Nachbarn offenbar trotzdem sehr. Es gäbe noch über andere ähnliche Fälle in Zürich zu berichten, so über den alten [Gregor] Mangold und dessen Schwester Sara. Es wäre besser, sie wären tot ("by unserem lieben hergott"), bevor noch grösseres Ärgernis entsteht. Bittet Hans Gerwig um Verständnis, dass er seinen guten Ruf gegen die Verleumdung der oben genannten Bediensteten in Schutz nehmen muss. - Gwalther hat kürzlich einen Brief von Schwager Albert ("Albrecht") [Blarer] vom 8. März aus Heidelberg erhalten. Dieser berichtet, dass er sich mit einer Dame aus Speyer verheiratet habe, der ehemaligen Frau des Juristen und kurfürstlichen Rats Dr. [N.] Freispach ("Frissbach") [vgl. VadSlg Ms 39:231]. Er habe nun ein Haus, in welchem er mit der Ehefrau und den vier drei- bis elfjährigen Kindern lebe. Er wünscht sich, dass jemand von der Familie in der Schweiz zur Hochzeitsfeier käme, gibt jedoch kein Datum an. Die Ehefrau sei ungefähr dreissigjährig und stamme vom Geschlecht der Schwabach in Speyer. Die Schweizer Kaufleute werden an Ostern Genaueres berichten können. Gwalther bittet Hans Gerwig, diese Nachricht an die Schwäger in Griesenberg, Leutmerken, Girsberg und [Jakob Rehlinger] in Unter-Castell ("Castel") weiterzuleiten. Segenswünsche an Hans Gerwig, dessen Mutter [Katharina] und Ehefrau.

https://swisscollections.ch/Record/991170478876605501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_087.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Dem edlen vesten junkher Hanns Gerwig Blarer, minem früntlichen lieben schwager. [Winter]thur. Absender: Üwer williger schwager Růdolff Walther.Siegelspur

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10

[Epistolae Tom. X:87 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170478876605501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478876605501

Modifikation: 09.08.2023