1 Brief an Jacob Zellweger / Pf. Frey  KB Appenzell Ausserrhoden ; Familienarchiv Zellweger

Signatur: Fa Zellweger : 41/B : Frei : 1813.10.22

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Herisau , Frankreich , d 22. Oct: 1813.. - 4 S., Deutsch. - Handschrift

Inhaltsangabe:   In dem von ihm besuchten Teil der Gemeinde fand Frei 130 bis 150 schulfähige Kinder, die keine Schule besuchen. Letztes Jahr zeigte er den Missstand den Behörden an, verlas es gar von der Kanzel, aber es hat nichts geholfen. Die Sektierer wurden wieder frecher, sie wollten nicht versprechen, den Gottesdienst zu besuchen. Frei ist bei Hausbesuchen Gerede oder Gespött ausgesetzt. Jacob Koller von hier kündigte allen Gehorsam auf. Der erste Pfarrer Schl. schlug es aus, Koller vor den Ehrgäumern zu belehren, sondern ging selber zu ihm. Freis Intervention bei den Hauptleuten und Räten führte auch zu nichts. Koller schickte seine Kinder nicht zur Schule, weil sie Beeren pflücken sollen. Nun lässt er sie 1 bis 2 Tage zur Schule gehen und die Gemeinde für die ganze Woche Schullohn bezahlen. Es ist unter genannten Umständen kein Wunder, dass niemand mehr auf Frei hört. Landesseckelmeister Preisig kann mehr davon erzählen. Die alten Schweizersitten dürfen nicht mit französischen, die geistlichen Gewohnheiten nicht mit heidnischen vertauscht werden. Vom Sittenzustand hat Frei noch nichts gesagt, nichts von den neuen Missbräuchen, den getrennt lebenden Eheleuten oder jenen, die eine Ehe vortäuschen. Frei bittet Zellweger um Rat und Unterstützung.

https://swisscollections.ch/Record/991170477031705501 (Katalogeintrag in swisscollections) 

Bemerkung:   Alte Signatur: Ms. 326 

Ordnungszustand: Chronologisch geordnet 

Pfad: Familienarchiv Zellweger / Bestand Zellweger, Jacob (1770-1821) / Korrespondenzen / Briefwechsel zwischen Jacob Zellweger und Frei

CH-002121-2-991170477031705501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170477031705501

Modifikation: 09.08.2023

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