Detailed Information

Brief von Marianne Locher an Erbgroßherzogin Mecklenburg-Schwerin Auguste, 03.06.1828Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther UeckerAuguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin

Functions

Brief von Marianne Locher an Erbgroßherzogin Mecklenburg-Schwerin Auguste, 03.06.1828Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker ; Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin


Locher, Marianne [Verfasser],Auguste, Mecklenburg-Schwerin, Erbgroßherzogin (1776-1871) [Adressat]

Zürich, 03.06.1828. - 1 Bl., 2 S., hs, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: "Herzinnig geliebte Freundin im Herrn! Heute gehet der Waarenwagen ab, von meinem herzlich geliebten Printzen [Albrecht von Mecklenburg-Schwerin], wie sollte ich die le[t]zte restanz seines Andenkens abgehen sehen, ohne Ihnen mich im herzlichen Lebewohl schriftlich zu mittheilen. Hin sind die Stunden der Freude, u. des großen Genußes, die meine Mariane u. ich im Kreise der aufrichtigen Freundschaft von Ihnen, Helene, Albrecht, Koch [Lehrer von Albrecht], Brandenstein, Ranzof [Rantzau] u. Rennecke so in reichem Maße gewesen. Dahin sind sie die Stunden der Freuden, durch den traulichen Umgang ... Wenn ich die vielen einzelnen Stunden, die ich mit Koch, Brandenstein u. Frau auch mit Ranzof u. der einzelne Spaziergang mit Ihnen um die Düben[?] u. bey Ihnen alleine auf dem Zimmer in göttlicher Unterhaltung zubrachte …. Und wenn ich bedenke wie manche angenehme Stunde habe ich in meinem Garten mit dem Herzens Albrecht, Koch u. Brandenstein … zugebracht. Ich kann wohl begreifen, wenn dem lieben Prinzen die veränderte Lebensweise schwer fällt. Denn das bürgerliche Leben u. das Hofleben ist denn doch ein großer Unterschied. Aber nach seiner Klugheit wird er sich in alles zu schiken wißen. ... Die Scheidungswoche war mir besonders … merkwürdige Woche. Den Dienstag verreisten die Herren, u. am Mittwoch Vormittag um 9 Uhr entschlief mein alter ehrwürdiger Freund Antistes [Geistlicher] Heß im Herrn, welches sie von den Herren schon werden vernommen haben. Zehn Minuten vor seinem Tode war Herr Pfarrer Geßner bey bei ihm. Er saß noch wie gewohnt in seinem Sessel …, nur mit Mühe konnte er noch sprechen. Er fühlte eine Veränderung , er schlepte sich noch ins Bet u. als man gleich darauf ins Zimmer kam, so fand man ich tot im Bet, ein Bein herunterhängend. … Die verlangten Hüthe ... übergeben ... [Rechnung]. Dies hat Herr Brandenstein bezahlt. Erst nachdem die Herren Brandenstein verreist waren, kam ich einmahl in das … Zimmer u. fand nach ein Müf von Ihnen daliegen wo darauf stehend 3 Hüth ... . Da habe ich diese Hüthe auch noch beygefügt ... Welche mit den noch zu verlaufen[?] habenden Möblen seiner Zeith Herrn Brandenstein verrechnen werde. Nun leben Sie wohl ... J.D. u. M. Locher ..."

Bemerkung: Mariane Locher war offenbar die Wirtin von Prinz Albrecht während seines Ausbildung von Herbst 1825 - Oktober 1817, die ihn zusammen mit dem Kammerherrn von Brandsteinstein und Frau sowie Lehrer Koch beherbergte. Dort logierte auch Auguste , als sie Albrecht in Zürich abholte, begleitet von Prinzessin Helene, deren Lehrer Rennecke und Carl von Rantzau.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin / Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin/Zürich

DE-611-HS-766741, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-766741

Erfassung: 1. Dezember 2004 ; Modifikation: 8. August 2023 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T19:26:33+01:00