Detailinformationen
Archiv Renate Nagel Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) Archiv Renate Nagel Signatur: SLA-Nagel
Archiv Renate Nagel Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Archiv Renate Nagel
Signatur: SLA-Nagel
Nagel, Renate (1936-) [Bestandsbildner]
1984 bis 1998
Biographische Angaben: Der Verlag Nagel & Kimche AG (nachfolgend N&K) entstand 1983, in einer Zeit der Krise, als wichtige Schweizer Verlage ihre literarischen Programme einstellten oder stark reduzierten. Gründerinnen waren Renate Nagel und Judith Kimche, die das Kapital zu gleichen Teilen aufbrachten. Die verlegerische und kaufmännische Leitung übernahm Renate Nagel. Das erste Programm erschien im August 1984. Der Verlag war rasch erfolgreich und finanzierte sich vom zweiten Programm an aus selbst erwirtschafteten Mitteln. Nagel & Kimche verstand sich von Anfang an als Literatur- und Autorenverlag. Ziel waren die kontinuierliche Werkpflege und die Neuentdeckung literarischer Talente. Der Programmschwerpunkt lag bei der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur, vorab der Literatur aus der Schweiz. Gleichrangig neben der Literatur für Erwachsene stand die Kinderliteratur. Schon zwischen 1966 und 1983 hatte Renate Nagel als Cheflektorin des Benziger Verlages eine Reihe später namhafter Schweizer Schriftstellerinnen und Schriftsteller entdeckt und betreut. Einige begleiteten Renate Nagel bei der Gründung von Nagel & Kimche: Eveline Hasler, Hanna Johansen, Grete Weil, Christoph Geiser. Andere waren literarische Neuentdeckungen wie Gabrielle Alioth, Rolf Lappert, Mariella Mehr, Frederike Kretzen oder – zuletzt – Lukas Bärfuss und Melinda Nadj Abonji. Viel verdankte der Verlag auch Schriftstellern, die sich längst einen Namen gemacht hatten, bevor sie bei Nagel & Kimche veröffentlichten: Margrit Schriber, Hans Boesch, Lukas Hartmann oder Kurt Marti. Nach wenigen Jahren galt der „Verlag mit der persönlichen Handschrift“ als eine der wichtigsten literarischen Adressen der Schweiz. 1998, nach 32 Jahren verlegerischer Tätigkeit, verkaufte die Verlegerin Nagel & Kimche. Der neue Eigentümer, der Carl Hanser Verlag, führt Nagel & Kimche seither unter seinem alten Namen weiter. Umfang und Inhalt der Dokumente: Der Bestand umfasst das Privatarchiv der Verlegerin Renate Nagel aus den Jahren 1983 bis 1998, welche ihre Tätigkeit als Leiterin des Verlags Nagel & Kimche dokumentiert. Bezüglich N&K handelt es sich allesamt um Unterlagen, die beim Verkauf an den Carl Hanser Verlag nicht an die neue Geschäftsleitung übergingen. Darin enthalten sind Autorenkorrespondenzen, Unterlagen zur Verlagsgründung, Reden, Agenden und Messenotizen, Programmvorstellungen, Unterlagen zu Vertreterkonferenzen und Pressearbeiten, Fotos, Musterverträge und -kalkulationen, Daten zur Lagerbewirtschaftung, eine umfangreiche Dokumentation zur Verlagsgeschichte sowie die komplette Verlagsproduktion. Zudem enthält der Bestand vier Ordner mit Unterlagen zum Benziger Verlag sowie Teile der von Renate Nagel betreuten Verlagsproduktion.https://www.helveticarchives.ch/archivplansuche.aspx?ID=931363 (Bestandsbeschreibung in HelveticArchives) https://nbn-resolving.org/https://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-94188 (Online-Inventar des Schweizerischen Literaturarchivs)
Erwerbung: Schenkung, 20151123
CH-000015-0-931363, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-931363
Erfassung: 2015-12-17 ; Modifikation: 2023-06-08