Online-Ansicht des Findbuchs Sammlung Johann Philipp Glock
1 Einträge
- 1
Sammlung Johann Philipp Glock
Signatur: S 0230
Sammlung Johann Philipp Glock
Glock, Johann Philipp (1849-1925) [Bestandsbildner]
1 Archivbox. - Sammlung
Inhaltsangabe: Material aus dem Nachlass von Johann Philipp Glock: - "Badische Volkslieder", Bd. 1 - 4: hs. Liedaufzeichnungen, gebunden zu querformatigen Büchern, enthaltend 400 gezählte Liednummern, z. T. mit ergänzenden Notizen zu den Gewährspersonen und zur Herkunft der aufgezeichneten Lieder; frühere Signatur V 1/4881,1 - V 1/4881,4. Lt. hs. DVA-Notiz in Bd. I wurden die enthaltenen Liedaufzeichnungen zu den A-Signaturen 64994 - 65379 verarbeitet. Dieses vierbändige Manuskript Glocks, das zu allen Liedern Melodien enthält, diente als Materialgrundlage für den geplanten zweiten Band des "Badischen Liederhorts", der jedoch nicht erschien. - Handschrift, beschriftet: "Zum Geleite! Ein Abschiedswort an meine Liedersammlung"; frühere Signatur V 1/4881 c. - Sammelalbum aus brauner Pappe, hs. beschriftet "Volkslieder aus der Schweiz gesammelte Zeitungsausschnitte mit Liedtexten, entnommen dem in Zürich erscheinenden 'Schweizer Wochenblatt'", unterzeichnet "Wolfenweiler, I.II.1914, J. Ph. Glock". Lt. seiner Notiz wurde Glock das gesammelte Material von Fräulein Hermine Peter aus Freiburg/Br. übergeben. Auf der inneren Umschlagseite folgt ein Brief "an den Vorstand des deutschen Volkslieder-Archivs, Herrn Professor John Meier in Freiburg/Br." datiert "Bad Nauheim (Hessen), 15. Februar 1920" (eine Abschrift liegt der Sammlung bei). Eingelegt in einen hellbraunen Aktendeckel, hs. beschriftet: "J. Ph. Glock, Volkslieder aus der Schweiz (Zeitungsausschnitte aus dem "Schweizer Wochenblatt"), 1914"; frühere Signatur V 1/4883. Einige der Liedtexte wurden im DVA zu A-Signaturen verarbeitet. - Broschüre "Wie können wir das Volkslied dem Volke retten? Von Heinrich Mohr (Freiburg i. B.)", Sonderdruck eines in der Karlsruher Zeitung Nr. 7 vom 8. Januar 1914 erschienenen Artikels. Hs. Bemerkung: "und sollte meinen Liederhort den Weg zum Drucke bahnen, da kam neun ganze Monate später der Weltkrieg!" - Ausgabe der Zeitschrift "Die Musik", Heft 4, November 1912 (12. Jahrgang), Verlag Schuster & Loeffler, Berlin, mit hs. Notiz: "siehe Seite 207 ff!", enthält Aufsatz "Der Pfarrer von Wolfenweiler und sein Lebenswerk: Zur Geschichte des Deutschen Volksliedes" von Eduard Mörike in Charlottenburg, S. 207-213. - Österreichisch frankierte Briefkarte, adressiert an "Herrn J. Ph. Glock, Pfarrer i. R., Höhenweg 12, Bad Nauheim, Hessen", Poststempel unleserlich [Glock lebte von 1916 bis 1925 in Bad Nauheim, Absender Josef Pommer starb 1918], Absender: "Ihr alter Pommer" [= Josef Pommer (1845-1918), österreichischer Volksliedforscher].) Beilage: - masch. Abschrift der hs. Aufzeichnungen Glocks auf dem Deckel der Papp-Mappe sowie auf dessen Rückseite. Über Johann Philipp Glock: Der Pfarrer, Heimatforscher und Schriftsteller Johann Philipp Glock (geb. 10.12.1849 in Schriesheim, gest. 14.12.1925 in Bad Nauheim) wuchs als Sohn eines an der Badischen Revolution beteiligten Lehrers in Schriesheim (nördlich von Heidelberg) auf. Nach dem Abitur in Heidelberg studierte er ev. Theologie an der Universität Heidelberg. Der dt.-frz. Krieg 1870/71 unterbrach sein an der Heidelberger Heiliggeistkirche begonnenes Vikariat, Glock diente zunächst als Sanitäter, dann als Militärgeistlicher. Anschließend setzte er sein Vikariat in Lahr, Emmendingen und Baden-Baden fort. Den Aufzeichnungen seiner Tochter zufolge (s. Literaturangaben) zog er 1877 bei der Wahl seiner Pfarrstelle bewusst das Dorf Zuzenhausen im Elsenztal (nördliches Kraichgau) der Stadt Baden-Baden vor: Glock wollte ein Dorfpfarrer sein. 1897 wechselte er nach Wolfenweiler, einem Dorf im Breisgau südlich von Freiburg. 1916 wurde Glock in den Ruhestand versetzt und zog mit seiner herzkranken Frau Marie, geb. Heß, nach Bad Nauheim, wo er neun Jahre später starb. Das Ehepaar Glock hatte fünf Töchter und fünf Söhne, von denen vier noch zu Lebzeiten Glocks starben. Glock war viele Jahre lang Bezirkspfleger der historischen Kommission für das Großherzogtum Baden. Als begeisterter Imker verfasste er zudem Fachartikel über Bienenzucht.Literaturhinweise: - Glock, Johann Philipp (Hrsg.): Lieder und Sprüche aus dem Elsenztale. Aus dem Munde des Volkes gesammelt von J. Ph. Glock. Bonn 1897 (DVA-Signatur V 1/4882);, - Glock, J. Ph.: Breisgauer Volksspiegel. Eine Sammlung volkstümlicher Sprichwörter, Redensarten, Schwänke, Lieder und Bräuche in oberalemannischer Mundart. Freiburg 1988 [Nachdr. der Originalausgabe von 1909] (V 1/4884);, - Glock, J. Ph. (Hrsg.): Badischer Liederhort. Eine Sammlung der bekanntesten und schönsten Volkslieder der Badischen Heimat. Nach Wort und Weise aus dem Munde des Volkes festgestellt. I. Band: Die historischen Volkslieder des Großherzogtums Baden insbesondere die Kriegslieder der badischen Truppen in den Feldzügen des 19. Jhs. Karlsruhe 1910 (V 1/4880 u. MF 25/99);, - Krull-Glock, Margarethe: Der Bauernpfarrer. Lebenserinnerungen, Redensarten, Lieder und Mundartgespräche von ihm, dem bekannten Volkskundler und Heimatforscher. Mit Beiträgen der persönlich erwähnten Gemeindeglieder. O.O. 1985 (V 1/
Bemerkung: Das vierbändige Manuskript Glocks, das zu allen 400 enthaltenen Liedern Melodien enthält, diente als Materialgrundlage für den geplanten zweiten Band des "Badischen Liederhorts", der jedoch nicht erschien. Siehe dazu Eckhard John (Hrsg.): Volkslied, Hymne, politisches Lied. Populäre Lieder in Baden-Württemberg. Münster u.a.: Waxmann 2003, S. 217. Zu Glock siehe auch Eduard Mörike: Der Pfarrer von Wolfenweiler und sein Lebenswerk. Zur Geschichte des deutschen Volksliedes. In: Die Musik (1912), H. 4, S. 207-213.
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Glock schenkte seine Aufzeichnungen "Badische Volkslieder" im Sommer 1919 dem DVA (s. DVA Akten und Korrespondenzen 1914-2005, Ordner Nr. 7: Allgemeinde Korrespondenz A-J 1919: Briefwechsel zwischen Glock und dem DVA vom 29.7., 31.7., 4.8., 9.10., 15.12.1919). Im Februar 1920 übergab er dem DVA auch sein Sammelalbum "Volkslieder aus der Schweiz". Signierung und Erfassung: Juni 2011.
[Standort: Magazin]
DE-611-BF-31866
