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Nachlass WILHELM Julius Hermann Knoche
Signatur: LkAH N 040
Nachlass WILHELM Julius Hermann Knoche
Knoche, Wilhelm (1856-1926) [Bestandsbildner]
1907-1928. - Nachlass, Archivbestand
Benutzbar.
Biographische Notiz: Wilhelm Julius Hermann Knoche wurde am 3. Juni 1856 als Sohn des Lehrers Wilhelm Knoche in Gr. Heere (Ringelheim, Kirchenkreis Sehlde) geboren. Nach seinen Studien ist er zunächst Lehrer an der Höheren Töchterschule in Hameln gewesen. 1883 wurde er Pastor in der Kirchengemeinde Ohlendorf (Kirchenkreis Salzgitter, Landkreis Goslar) und blieb dort bis 1891. Im selben Jahr wurde er als Pastor und Superintendent nach Herzberg/Harz berufen und übte das Herzberger Amt bis 1912 aus. Am 7. Juli 1912 erfolgte die Einweisung als Superintendent des Kirchenkreises Hohnstedt-Northeim (Kirchengemeinde Hohnstedt). Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode am 3. August 1925 inne. Zur Familie ist zu bemerken, dass sein Bruder Karl Ludwig Knoche (* Gr. Heere 10. 10. 1865) ebenfalls Theologie studierte, auch zunächst Lehrer war, dann die zweiten Pfarrstellen in Bad Münder (1893 - 1896) und Peine/St. Jacobi (1896 - 1913) versah, ehe er 1913 Superintendent in Buer bei Osnabrück wurde. Er ging 1935 in den Ruhestand und starb am 29. 7. 1942 in Hannover. Wilhelm Knoche wurde schon während seiner Herzberger Tätigkeit im Jahre 1900 in die 6. Landessynode gewählt und ist seit dem 8. 2. 1900 auch Ersatzmitglied ihres Ständigen Ausschusses gewesen. Die 7. Landessynode wählte ihn dann am 16. 12. 1905 zum geistlichen Mitglied des Ständigen Ausschusses. Durch die Wahl der 8. Landesynode (1911) in diesem Amt bestätigt, ist er dann am 14.Juni 1917 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses der 9. Landessynode unter dem langjährigen Vorsitz des Geh. Justizrates Haccius (seit 1908) gewählt worden und hat diese Funktion bis zu seinem Tode im Jahre 1925 beibehalten. Seit der 8. Landessynode (1911) arbeitete er schon mit Superintendent Georg Schaaf aus Potshausen im Ständigen Ausschuss zusammen und es bildete sich aus dieser Zusammenarbeit ein charakteristisches Zweiergespann, dessen Zugkraft sich die Landeskirche bei den Beratungen zur Kirchenverfassung und bei der effektiveren Verwaltung des kirchlichen Verwaltung des kirchlichen Vermögens zunutze machte. 1922 wurden beide Männer zu "Kommissaren der Kirchenregierung zur besseren Ausnutzung des kirchlichen Vermögens" ernannt und sie blieben auch nach der Ernennung von acht weiteren Kommissaren (im folgenden Jahr) für diese in beratender Funktion erhalten. Daneben sind beide in ihren jeweiligen Wahlkreisen als Wahlkommissare tätig gewesen. Wilhelm Knoche und Georg Schaaf, inzwischen auch Freunde geworden, haben ihre synodalen Ämter und ihre Kommissariate in einer Zeitverschiebung von jeweils ca. 6 Jahren wahrgenommen und es ist deswegen nicht verwunderlich, dass wir in beiden Nachlässen die gleichen Materialien vorfinden, wenn auch verschieden gewichtet. So finden wir bei Knoche wesentlich mehr Aktenstücke zu den Verfassungsfragen der Landeskirche, Schaaf dagegen bietet gründlichere Einblicke in die Kommissariatsakten zur besseren Ausnutzung des kirchlichen Vermögens. Bei der starken Kontinuität in der Besetzung des Ständigen Ausschusses der Landessynode (Geheimrat Haccius war z. B. von 1905 bis zu seinem Tode 1932 Mitglied, bzw. Vorsitzender des Ständigen Ausschusses) hätte Wilhelm Knoche womöglich wie Georg Schaaf noch auf die Verhandlungen der Kirche mit dem preußischen Staat einwirken können, wenn er nicht mitten im Amt gestorben wäre.http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b9063
Ordnungszustand: Feingeordnet
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Der Nachlass des Superintendenten Wilhelm Knoche ist dem Landeskirchlichen Archiv vermutlich Anfang der 1950er Jahre übergeben worden. Der Bestand ist im Herbst 1989 geordnet und verzeichnet worden. Er umfasst zunächst die Tätigkeit Wilhelm Knoches als Mitglied der Landessynode und des Ständigen Ausschusses von 1900 (1911) bis 1925. Interessanter werden die Synodalakten nach 1918, als die Trennung von Staat von Staat und Kirche unabweisbar geworden war. Aus diesem Grunde ist auch eine Akte über den Umbruch der Jahre 1918 und 1919 ausgesondert worden, weil hier die Unsicherheit und das Zögern der Kirche deutlich wird, sich auf die neuen Verhältnisse in Staat und Gesellschaft einzustellen. In dieser Akte sind die grundsätzlichen Überlegungen Wilhelm Knoches vorzufinden, anhand derer dann Entwürfe zur Verfassung ausgearbeitet wurden, mit denen die Außerordentliche Synode von 1920 die Weichen für die Verfassungsgebende Kirchenversammlung 1921/22 stellen konnte. Die Akten des Wahlkommissariates unter der Kennziffer 2 sind unerklärlicherweise im Bestand N 61 (Nachlass D. Georg Schaaf) gefunden und dann hier eingeordnet worden. Der Aktenumfang des Kommissariates zur besseren Ausnutzung des kirchlichen Vermögens (Kennziffer 3) zeigt, dass Sup.Knoche ab 1922 zunächst für die ganze Generaldiözese Hildesheim als Kommissar zuständig gewesen ist und dann weiterhin beratend den Superintendenten Becker/Coppenbrügge, Rotermund/Gr. Solschen und Lic. Cölle/Burgdorf zur Verfügung stand. (Rundverfügung des Landeskonsistoriums Nr. 1696 v. 30. April 1923: "Soweit es die Wahrung der Einheitlichkeit der Arbeit in der Landeskirche erfordert, werden die beiden genannten Herren" - gemeint sind Sup. Schaaf und Sup. Knoche - "auch weiterhin Einfluss auf die Gestaltung der Tätigkeit behalten müssen.") Knoche selber verblieben als unmittelbarem Kommissar 17 Kirchenkreise, deren Bestände - im Gegensatz zu den vergleichbaren Akten des Nachlasses D. Georg Schaaf (Bestand N 61) - ziemlich dürftig sind und deshalb mehrere Kirchenkreise zusammengefasst werden konnten. Dagegen bietet "N 40 Nr. 9" (Generalia des IX. Kommissariats) einen besseren Einblick als bei Schaaf in die Beweggründe, die zur Bildung der Vermögenskommissariate geführt haben. Hinweis : Als ergänzende Quelle müssen auf jeden Fall die Nachlässe D. Georg Schaaf (Bestand N 61) und Georg Tamm (Bestand N 66) herangezogen werden.
Weitere Findmittel: Online-Findbuch, Recherche und Bestellung über Niedersächisches Archivportal (Archinsys)
[Standort: LkAH]
DE-611-BF-56880