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Nachlass Robert Koch
Nachlass Robert Koch
Koch, Robert (1843-1910) [Bestandsbildner]
Nachlass
: Der Nachlass von Robert Koch wird in Berlin an zwei voneinander unabhängigen Einrichtungen verwahrt: (br) Der wissenschaftliche und größere Teil des Nachlasses befindet sich im ehemaligen "Königlich-Preussischen Institut für Infektionskrankheiten", das 1891 gegründet wurde und in einem umgebauten Wohnhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Charité seine Arbeit aufnahm und Robert Koch zum Direktor hatte. 1900 wurde in der Föhrer Straße in Berlin-Wedding ein Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem im Bau befindlichen Rudolf Virchow-Krankenhaus errichtet (Robert Koch war bis zum 30. September 1904 Direktor des Instituts); es befindet sich bis heute in dem inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, das heute "Robert Koch-Institut" heißt und die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitskontrolle und -prävention und damit auch die zentrale Referenzeinrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten Forschung und für den öffentlichen Gesundheitsdienst ist. Es untersteht als obere Bundesbehörde direkt dem Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit und ist so in die Aufgaben des Bundes eingebunden.(br) Dieser größere Teil des Nachlasses sind Unterlagen, die sich zur Zeit des Todes von Robert Koch im Institut für Infektionskrankheiten, Koch's letzter Wirkungsstätte, befanden. Diese Materialien sollten dort ausgestellt und verwahrt werden, um mit ihnen in späteren Jahren Koch's Werk und wissenschaftliche Bedeutung zu dokumentieren, insbesondere werkbezogene Materialien und wissenschaftliche Korrespondenzen. Geplant war ein Verzeichnis über die im Institut für Infektionskrankheiten belassenen Nachlassbestandteile, doch dieses Vorhaben wurde nie realisiert. (br)(br) Der kleinere Teil des Nachlasses wurde von der Witwe, der zweiten Frau Robert Koch's, der Stadt Berlin überlassen und befindet sich im heutigen Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Humboldt-Universität zu Berlin in der Dorotheenstraße und beinhaltet überwiegend Gastgeschenke aus Afrika, Indonesien und Japan sowie viele Fotografien von diesen Reisen und auch einige Briefe, Urkunden, Orden und weitere Lebensdokumente. In diesem Gebäude, dem damaligen Physiologischen Institut der Kaiser Wilhelms-Universität hielt Robert Koch am 24. März 1882 den Vortrag über die "Ätiologie der Tuberkulose", der zur Grundlage der modernen Bakteriologie wurde. Der Raum ist weitgehend mit der Originaleinrichtung erhalten. Von den einzelnen Objekten und Dokumenten des hier aufbewahrten Nachlasses wurde 1979/80 auf Veranlassung von Prof. Georg Harig am Institut für Geschichte der Medizin der Humboldt-Universität zu Berlin ein Verzeichnis begonnnen, das 1987/88 im Zusammenhang mit der 750-Jahr-Feier Berlins aufgearbeitet wurde. (br)(br) Ein weiterer Teil des Nachlasses befindet sich im Besitz der Nachfahren von Robert Koch sowie in Clausthal, der Heimatstadt von Robert Koch, und auch in dem Haus in Wolsztyn (in der damaligen Provinz Posen, heute Polen), in dem Robert Koch seine erste amtliche Stelle als Kreisphysikus innehatte. (br) Vereinzelt befinden sich Briefe und Notizbücher von Robert Koch in Privatbesitz unabhängig von den Nachfahren oder es sind Autographensammlungen in öffentlicher Hand wie die Sammlung Darmstaedter an der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz. (br) Ein weiterer Teil von Unterlagen zu den Tätigkeiten Robert Kochs sind als Amtshandlungen in den Aktengang der Einrichtungen übergegangen, in deren Auftrag er tätig war (z.B. Kaiserliches Gesundheitsamt, Hygiene-Institut der Kaiser Wilhelms-Universität). (br) Die Personalakte von Robert Koch aus der Zeit als Mitglied und Direktor des Königlich Preussischen Instituts für Infektionskrankheiten befindet sich im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem; weiteres Aktenmaterial sind im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde und in Potsdam. (br) Offen ist, ob und nach welchen Kriterien Robert Koch Dokumente und Korrespondenzen nicht bewahrte ("...weil Koch selbst nicht alles bewahrte" so Hedwig Koch, weshalb sie sich einzelne Dinge, speziell Autographen von ihrem Mann, als Erinnerungsstücke erbeten hatte). Auch ist nicht bekannt, in welchem Umfang Überliefertes durch spätere Eingriffe (Kriegseinwirkungen, unzureichende Verwahrung - in den 1930iger Jahren und auch nach 1945 sind Autographen Kochs zu Ausstellungszwecken entnommen und nicht wieder eingeordnet worden -, keine Inventarliste im Robert Koch-Institut oder Abgabeliste von Hedwig Koch und keinerlei Vermerke zur Verfahrensweise bei Leihgaben oder Schenkungen nach 1945 an andere Institutionen wie z.B. das Kitasato-Institut in Tokio) abhanden gekommen ist. (br) (br) Ein zusätzlicher Bestandteil im Nachlass im Robert Koch-Institut sind umfangreiche Bildbestände, die sich auf Privates und auch auf seine beruflichen Tätigkeiten beziehen: dies sind Fotografien (Glasnegative, historische Papierpositive und Glaspositive), Mikrofotografien und mikroskopische Präparate. Die Bildmaterialen sind in einer Bilddatenbank erfasst und im zweiten Scan in 300 bzw. 600 dpi-Qualität verfügbar, die datenbankmäßige Auflistung der Mikrofotografien steht noch aus. Eine weitere Datenbank umfasst 1800 digitalisierte Abbildungen von Präparaten von Robert Koch.Ordnungszustand: Katalogisiert
DE-611-BF-3919