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    Nachlass Kuhn, Wilhelm

    Signatur: H Kuhn

    Nachlass Kuhn, Wilhelm

    Kuhn, Wilhelm [Bestandsbildner]

    1870-1884. - 0,2 lfm. - 72 VE. - Nachlass

    : 1851-k. A.. - Architekt. - Wilhelm Kuhn wurde am 16. April 1851 in Bensheim geboren. Letzter belegter Wohnort ist am 2. August 1913 die Schlösserstraße 1 in Hagenau (Elsass). Weder Sterbedatum noch -ort sind belegt, so gibt allein dieses Datum als terminus post quem Aufschluss über sein Ableben., Wilhelm Kuhn wurde nachweislich am 28. Dezember 1874 bei der Großherzoglichen Oberbaudirektion in Darmstadt als Bauaccessist vereidigt und trat damit, als Referendar in der staatlichen Bauverwaltung, in den praktischen Vorbereitungsdienst auf die Beamtenlaufbahn im höheren Staatsbaudienst. Für diesen Ausbildungsweg waren ein vorangehendes Studium allgemeiner Wissenschaften und das Ableisten vorbereitender künstlerischer Übungen vonnöten sowie das Bestehen einer Vorprüfung und eines zweijährigen Fachstudiums, das mit der Bauführer-Prüfung abschloss. In diesen Zeitraum direkt datieren einige der im vorliegenden Nachlass enthaltene Arbeiten Kuhns (siehe etwa die auf dem Blatt selbst von Kuhn datierte Verzeichnungseinheit Nr. 33, Konstruktionszeichnung für schienengeführte Fahrgerüste, 1772). Auch die Verzeichnungseinheiten Nrn. 67 (1870) und 68 bis 71 (1871) datieren in diese Phase der abzuleistenden künstlerischen Übungen, die sich daher mit großer Sicherheit auch als solche Studienarbeiten bzw. -übungen klassifizieren lassen, zumal sie teilweise auch noch von anderer (Lehrer- bzw. Prüfer-)Hand abgezeichnet wurden. Der Großteil der Zeichnungen Kuhns ist jedoch undatiert geblieben, so dass sich viele der Arbeiten nicht zweifelsfrei in die Bauführer- oder schon in die anschließende Regierungsbauführerausbildung Kuhns einordnen lassen. Haben wir das Glück, dass die Pläne zum Entwurf für eine Bahnstrecke (Verzeichnungseinheiten Nrn. 10 bis 12) mit Datum versehen wurden (1873) und somit zeitlich vor Kuhns Eintritt in den praktischen Vorbereitungsdienst datieren, lässt sich ein Entwurf wie die Verzeichnungseinheit Nr. 24 (Entwurf eines Wohngebäudes) nur anhand der Künstlerangabe "Examenarbeit" bzw. anhand stilistischer Kriterien locker datieren. Da mit den Verzeichnungseinheiten Nrn. 1 bis 9, dem Entwurf für eine fiktive katholische Kirche, schon die Abschlussarbeit für die allgemeine Prüfung des Regierungsbauführerexamens Kuhns an der Poly-technischen Schule zu Darmstadt vorliegen (1776), ist anzunehmen, dass es sich bei dieser "Examenarbeit" um einen Teil des zuvor absolvierten Bauführerexamens handelt (vermutlich 1874). Die Qualität der Zeichnungen der Verzeichnungseinheiten Nrn. 1 bis 9 hebt sich zudem in Eigenständigkeit und Sicherheit der Ausführung deutlich ab von den Zeichnungen beispielsweise der Verzeichnungseinheiten Nrn. 51 bis 53 (Entwurf eines Säulenfußes Ionischer Ordnung mit Gebälk; Entwurf eines Römisch-Dorischen Gebälks; Entwurf eines Säulenfußes Toskanischer Ordnung mit Gebälk) oder Nr. 67 (Entwurf eines floralen Ornaments). Diese Arbeiten sind zwar ihrerseits undatiert geblieben, zählen jedoch mit Sicherheit zu den vor dem Abschlussexamen zum Regierungsbauführer abgeleisteten Übungen, fallen also in einen Zeitraum vor 1876. Vermutlich müssen wir sie sogar vor den Eintritt Kuhns in das praktische Referendariat in der staatlichen Bauverwaltung datieren, sie also zwischen 1870 und 1873 einordnen., Während seiner praktischen Ausbildung im Staatsbaudienst war Wilhelm Kuhn eigenen Angaben zufolge beim Neubau des Großherzoglichen Hoftheaters , in Darmstadt beschäftigt. Hier arbeitete er, wohl als Aushilfe , vom 28. Dezember 1875-mit Unterbrechung vom 1. Oktober 1877 bis 15. Februar 1878 zur Ableistung seines Militärdienstes-bis zum 1. Mai 1879, dem Tag seines Eintritts in den elsass-lothringischen Landesdienst , unter dem bis dahin am Bauamt Bensheim tätigen Baurat Christian Horst. Am 1. Januar 1881 wurde er im elsass-lothringischen Landesdienst als Hofbauinspektor angestellt. Aus dieser Zeit datiert nur eine einzige Zeichnung, die Verzeichnungseinheit Nr. 39 (Entwurf für eine neugotische Kirche (Raedersheim) [Saints-Prix-et-Amarin], 1881), ein Entwurf für den Neubau der 1879 zerstörten Raedersheimer Kirche. Der tatsächlich realisierte Bau des Colmarer Architekten Charles Winkler ähnelt der Zeichnung Kuhns sehr, so dass sich nicht ohne Einsicht in die Akten zum Kirchenneubau in Raedersheim zweifelsfrei feststellen lässt, ob es sich bei Kuhns Zeichnung um einen Konkurrenzentwurf handelt, eine Beteiligung oder um eine Kopie der Pläne Winklers., Am 13. Januar 1896 wurde Wilhelm Kuhn zum kaiserlichen Baurat ernannt, ab Mai 1901 war er bis zum Juli 1910 in dieser Funktion in Straßburg tätig, seitdem , in Hagenau , seinem letzten bekannten Aufenthaltsort. Hier erlitt er am 7. Oktober 1912 einen Schlaganfall, woraufhin er mit einem Schreiben vom 2. August 1913 seine Pensionierung zum 1. Januar 1914 beantragte.. - "

    https://www.archivportal-d.de/objekte?facetValues%5B%5D=context%3DF4XY5YI2J6OF27HOXL5KZ4LC3SOCD6R4&rows=20 (Link zur Homepage)

    Bemerkung: Der Nachlass des Architekten Wilhelm Kuhn füllt eine Schublade in A 0-Planschränken. Er umfasst 72 Verzeichnungseinheiten mit einer Gesamtlaufzeit von 1870 bis 1884 und enthält vornehmlich Architekturzeichnungen. Wilhelm Kuhn fertigte sie in verschiedenen Maßstäben an (1 : 10, 1 : 50, 1 : 100, 1 : 125, 1 : 200, 1 : 250). Die Verzeichnungseinheiten Nrn. 1 bis 9 umfassen Entwürfe für eine fiktive katholische Kirche, die Wilhelm Kuhn an der Polytechnischen Schule zu Darmstadt als Examensarbeit einreichte. Neben diesem Plansatz umfassen die weiteren Verzeichnungseinheiten unter anderem Zeichnungen, die Wilhelm Kuhn während seiner Studienzeit anfertigte. (Person-ID: 50058; Person-Erfassungsdatum: 2013-02-07)

    Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Online-Findbuch

    DE-611-BF-126224