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Nachlass Baum, Julius
Signatur: NL 44
Nachlass Baum, Julius
Baum, Julius (1882-1959) [Bestandsbildner]
1881-1977. - 0,6 lfm.. - Nachlass
: 1882-1959. - Kunsthistoriker. - Julius Baum wurde am 9. April 1882 in Wiesbaden geboren. Er stammte aus der angesehenen, jüdischen Fabrikantenfamilie Baum. Sein umfassendes Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Landeskunde in Berlin, München und Tübingen schloss er 1905 in Tübingen, bei Konrad Lange mit einer Dissertation über „Die Kirchen des Baumeisters Heinrich, Schickhardt“ ab. Danach absolvierte er noch ein zweites Studium, das der klassischen Archäologie, in München. Seine berufliche Laufbahn begann Baum im Januar 1908 in Stuttgart an der „Staatssammlung für vaterländische Kunst- und Altertumsdenkmale“ (heute Landesmuseum, Württemberg). Bis zum Ersten Weltkrieg wirkte er hier als wissenschaftlicher Sachbearbeiter sowie als Denkmalpfleger, betraut mit der Inventarisation der Kunstdenkmäler Württembergs., Nach seiner Habilitation 1912 bei Heinrich Weizsäcker an der Technischen Hochschule, Stuttgart mit der bereits 1911 erschienenen bahnbrechenden Publikation „Die Ulmer Plastik, um 1500“ war er zudem Privatdozent an der Technischen Hochschule und Lehrbeauftragter, an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart., Er nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Seit 1917 war er als Unteroffizier und, Sachverständiger im Rahmen des Kunstschutzes an der Inventarisierung der Bau- und, Kunstdenkmäler Belgiens maßgeblich beteiligt. 1924 berief ihn die Stadt Ulm zum Direktor des Städtischen Museums mit dem Auftrag der Neugestaltung des bisherigen Gewerbemuseums und der Errichtung einer Galerie der Moderne., Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933, wurde die Tätigkeit des engagierten Kunsthistorikers unterbrochen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner, der zeitgenössischen Kunst gegenüber aufgeschlossenen Museumspolitik wurde Baum im, März mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Er wurde auch als Professor der Technischen Hochschule, entlassen. Im November 1938 wurde er festgenommen und für mehr als vier Wochen, im „Schutzhaftlager“ Welzheim inhaftiert. Gesundheitlich schwer angeschlagen, gelang ihm, Ende Februar 1939 die Flucht in die Schweiz, wo sich die Familie in Bern niederließ und, Baum weiterhin wissenschaftlich arbeitete., Nach Kriegsende wurde er von Theodor Heuss, dem damaligen württembergisch-badischen, Kultminister zum er Direktor des Württembergischen Landesmuseums ernannt., Ab Dezember 1947 war er zudem Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Stuttgart., Ende April 1952 trat er in den Ruhestand, und im, Mai desselben Jahres erhielt er das Bundesverdienstkreuz., Seine Forschungsschwerpunkte waren die Kunst des Mittelalters und der Renaissance in, Deutschland, insbesondere in Schwaben und Südwestdeutschland, darüber hinaus in, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Italien und der Schweiz. Julius Baum starb am 27. Oktober, 1959.. -https://www.ub.uni-mainz.de/de/media/1433/download?attachment (Link zur Homepage)
Bemerkung: Der Nachlass enthält überwiegend wissenschaftliche Korrespondenz, Notizen zu seiner Forschungsarbeit sowie zahlreiche Sonderdrucke und sonstige Druckschriften aus Baums Bibliothek. (Person-ID: 55734; Person-Erfassungsdatum: 2017-05-20)
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Online-Findbuch
DE-611-BF-115494