Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff  Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 242

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17.01.1909. - 8 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe:   Richard Strauss ist gestern mit 6:5 gewählt worden, wäre ER dabei gewesen, wäre Strauss wegen Stimmengleichheit verhindert worden. Kahn ist wegen der fehlenden Stimme von ER nicht gewählt worden. Der mündliche Protest von MB gegen die Wahl von Strauss als unvereinbar mit der Geschäftsordnung nicht angenommen worden. MB soll schriftlich protestieren, das wird dann zu den Akten genommen, sodaß vielleicht in späteren Jahren ein Kunsthistoriker „die überraschende Entdeckung macht, daß es sogar Anno Domini 1909 noch einzelne Musiker gegeben hat, die sich ‚nicht gebeugt vor Baal‘“.   Bietet ER an, auch in seinem Namen das Protestschreiben abzuschicken, fordert ihn aber auf doch selbst zu schreiben, sein Schreiben aber wegen seiner schwer zu entziffernden Handschrift zu diktieren. Die schriftliche Erklärung hat auch den Vorteil, „daß man etwas mehr sagen kann als in einer mündlichen Erklärung; Niemand hindert uns, in diesem schriftlichen Protest dem Kunstverderber mit einigen sehr scharf verdammenden Sätzen auf den Leib zu rücken.“ MB will auch schriftlich erklären, daß er „in Zukunft an den Sitzungen und Arbeiten der Genoss. nicht mehr theilnehmen werde.“ – MB vergleicht seinen Entschluß sich mit der politischen Situation 1895, als der Reichstag sich weigerte, Bismarck zum 80. Geburtstag zu gratulieren, und daraufhin der Präsident des Reichstags von Levetzow „nicht allein protestirte, sondern sein Amt niederlegte. Nun also!“

Bemerkung:   Max Bruch 

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4306249, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4306249

Erfassung: 1. Dezember 2025 ; Modifikation: 1. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-01T13:29:32+01:00

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