Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff  Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 208

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Oberhof i/Thür, 25.08.1912. - 4 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe:   Transkription: 3.3. Oberhof i/Thür  Prinzenstr. 8  25. Aug. 12.  M. L.   Vorwurfsvoll starrt mich schon seit vielen Wochen Dein l. Brief vom 3. Juli an; längst hätte ich antworten sollen, und habe es nicht gethan. Arbeiten verschiedener Art und viele Besuche haben mich angehalten. Da ich nun noch immer zu langen Briefen keine Zeit habe und Dir einen kurzen nicht schreiben will, so will ich lieber warten bis zu unserm Wiedersehen – welches ja hoffentlich im Sept. stattfinden wird. Gegen den 10. - 12. Sept. werden wir wohl zurück sein, - Du wohl etwas später.  Der Juli war auf unsern grünen Höhen sehr schön, der August ist scheußlich, und wird immer schlimmer; kein Tag war ohne Regen, und dazu Sturm, Nebel und Kälte, wir heizen seit 14 Tagen wie im November. Seit 3 - 4 Tagen regnet es ohne Unterlaß in Strömen; es scheint als wenn eine neue Sündflut die sündige Menschheit ersäufen solle; verdient hätte sie es längst – und es wäre kein Wunder, wenn der liebe Gott endlich die Geduld verloren hätte und spräche: „Ich will dies unselige, gottverlassene Geschlecht verderben.“ Für alle Fälle lade ich Dich, als einen der wenigen Gerechten, in meine Arche ein, sie wird voraussichtlich am Gipfel des Schneekopfs hängen bleiben. Sonstige Musiker werden nicht aufgenommen! –   Meine Schwester ist eben bei uns und schickt Dir ihre schönsten Grüße. Meine Frau schließt sich ihr an.  Immer dein alter   M. Bruch.

Bemerkung:   Max Bruch 

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4305678, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4305678

Erfassung: 27. November 2025 ; Modifikation: 27. November 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-11-27T15:22:50+01:00

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