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Brief von Robert Schumann an Eduard Krüger, 26.09.1841 Staatsbibliothek zu Berlin. Musikabteilung Signatur: 55 Ep 2023
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Brief von Robert Schumann an Eduard Krüger, 26.09.1841 Staatsbibliothek zu Berlin. Musikabteilung
Signatur: 55 Ep 2023
Schumann, Robert (1810-1856) [Verfasser], Krüger, Eduard (1807-1885) [Adressat]
Leipzig, 26.09.1841. - 1 Brief, 4 Seiten, Deutsch. - Brief
Schumann, Clara (1819-1896) [Erwähnt], Schumann, Marie (1841-1929) [Erwähnt], Mendelssohn Bartholdy, Felix (1809-1847) [Erwähnt], Brendel, Franz (1811-1868) [Erwähnt]
C. F. Peters (Firma) (1814-1949) [Dokumentiert]
https://sbd.schumann-portal.de/briefe.html?show=562 (Briefdatenbank der Schumann-Briefedition)
Bemerkung: Gr.-8° (21,5 x 14 cm). Großer Brief an den Musikforscher Eduard Krüger, damals Konrektor in Emden und Mitarbeiter an Schumanns "Neuer Zeitschrift für Musik". Krüger galt als einer der besten Musikkritiker der Zeit und hatte großen Einfluss auf Schumanns Bach-Verständnis: "[.] Schon zu lange habe ich Ihre Nachsicht in Anspruch genommen; verzeihen Sie es dem Componisten und dem - Vater. Das letztere bin ich schon seit dem 1sten, wo mir meine liebe Frau ein Mädchen schenkte. Mendelssohn stand mit Gevatter. Jetzt wird es wieder ruhiger im Hause, und die ersten Zeilen widme ich Ihnen [.] Mit großer Freude habe ich immer Ihre Mittheilungen gelesen [.] Ihre Aufsätze sind wahre Zierden meiner Zeitung, und wenn ich auch bei meiner drängenderen Schaffenslust nun wenig für das Blatt thun kann, so hänge ich doch noch immer mit Interesse an ihm und wünsche es in diesem Sinn forterhalten. Indessen stört mich die Redaction doch auch oft zu prosaisch, und ich denke ernstlich daran, sie niederzulegen, um ungestört an ein paar grösseren (dramatischen) Arbeiten zu schreiben. Wer mein Nachfolger sein wird, weiß ich freilich noch nicht. Wären Sie doch in der Nähe. Denken Sie einmal darüber nach, ob nicht eine Möglichkeit da wäre, das Blatt unter Ihre Oberherrschaft zu bringen - trotz der großen Entfernung [.] Brendel in Freiberg ist ein honnetter Mensch; doch fürchte ich wird er mit seinem Unternehmen schlimme Geschäfte machen [.] Bei Peters habe ich angepocht, daß Sie die Bachiana regelmäßig erhalten. Schlimmer geht es mit den Clavirauszügen. Das Te Deum und 'Ein feste Burg' sind schon in dieser Gestalt erschienen; vom Astorga weiß ich es nicht; doch kennen die Verleger den Namen kaum; wie ist ihnen da beizukommen. Ueber das 4te Stück 'o Haupt voll Blut' muß ich Ihnen eine Entdeckung machen. Mendelssohn war gerade bei mir, als ich es von Ihnen erhielt und ihm als einem Bachianer vorlegte. Es gab einen drolligen Auftritt. Mit einem Worte, die Composition ist von ihm selbst aus seiner Jugendzeit. Er begriff nicht, wie Sie dazu gekommen sein konnten. Vielleicht geben Sie mir Aufschluß darüber [.] Jetzt bin ich ganz u. gar in die Symphonienmusik gerathen. Die für mich höchst ermuthigende Aufnahme, die meine erste Symphonie gefunden, hat mich ganz in's Feuer gebracht [.]" - Franz Brendel übernahm 1844 von Schumann die Leitung der "Neuen Zeitschrift für Musik". - Krüger hatte Schumann angeregt, gemeinsam nach unveröffentlichten Kompositionen von Bach zu suchen. Schumann sollte die Herausgabe, Krüger den Klavierauszug besorgen. (Vgl. R. Stinson, Robert Schumann, Eduard Krüger und die Rezeption von Bachs Orgelchorälen im 19. Jahrhundert, in: Bach-Jahrbuch, Bd. 102, 2016). - Emanuele d'Astorga (1680-1757) war ein "musikalisch hochgebildeter Dilettant" (Riemann). - Bei Erler nicht und bei Jansen (Nr. 225) nur teilweise gedruckt. - Etwas gebräunt (Lichtrand), kleine Heftlöcher. Gewicht (Gramm): 20. (Quelle: Eberhard Köstler)
Objekteigenschaften: HandschriftDE-611-HS-4303490, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4303490
Erfassung: 17. November 2025 ; Modifikation: 17. November 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-11-17T14:47:11+01:00
