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Stammbucheintrag des Michael WeißmannStaatsbibliothek BambergStammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek BambergSignatur: Msc.Hist.176, Blatt 127r

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Stammbucheintrag des Michael WeißmannStaatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: Msc.Hist.176, Blatt 127r


Leipzig, 13.10.1601. - 1 Seite, Deutsch. - Werk, Stammbucheintragung

Inhaltsangabe: Stammbucheintrag des Michael Weißmann aus Auerbach in der Oberpfalz, entstanden in Leipzig:"Nosse DEVM & bene poße mori Sapientia summæ est.SPE FIDE & CONSTANTIA.Diß hab ich zú grosgúnstiger gedechtnús dem Gestrengen Edlen Vndt Vesten HansLudwig Pfintzing Von Henffenefelt ℓ meinem grofgúnstigen herren Vettern geshribenLeipzig den 13 Octob: Aó 1601:Michäel Weӱßmæn."Der Stammbucheintrag befand sich in einem der schon vor 1605 geführten Stammbücher Hans Ludwig Pfinzings von Henfenfeld und wurde dort ausgeschnitten und hier eingeklebt.Das über dem eingeklebten Stammbucheintrag befindliche rote Kreuz ist ein von Hans Ludwig Pfinzing von Henfenfeld nachgetragener Sterbevermerk. Michael Weißmann enstammt einer Familie (auch Weisman geschrieben), die seit dem späten 15. Jahrhundert im Rat in Auerbach in der Oberpfalz vertreten war und mehrfach Bürgermeister stellte. Ob es sich bei dem 1615 geadelten Michael Weißmann um den hier Eintragenden Juristen handelte (von welchem zwischen 1599 und 1605 mehrere juristische Publikationen bekannt sind), ist unbekannt [Schnelbögl, Fritz: Auerbach in der Oberpfalz. Aus der Geschichte der Stadt und ihres Umlandes, Auerbach 1976, S. 163-164].Um das Wappenbild der Familie Weißmann (von Weissenstein) besteht eine Kontroverse hinsichtlich des dargestellten Objektes, da spätere Darstellungen des 17. und 18. Jahrhunderts nicht mehr eindeutig einen metallenen Handbohrer mit Holzgriff zeigen (auch Neber genannt, eine recht bekannte Darstellung von Albrecht Dürer auf der Kreuzannagelung des Altars der Sieben Schmerzen der Maria von 1495/1496 für Kurfürst Friedrich den Weisen [Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Gal.-Nr. 1880]). So zeigt ein Epitaph von 1651 für Wilhelm Kotz von Metzenhofen in der Kilianskirche in Heilbronn nicht einmal die gestürtzte Spitze, sondern ein "unbekanntes Instrument" zwischen zwei Rosen [siehe: http://www.bernhardpeter.de/Heraldik/Heraldik/aktuell/galerien3/galerie1965.htm]. In Wappenbüchern werden neben dem Bohrer auch ein Dolch und eine gestürtzte Hellebardenspitze vermutet [siehe Hefner, Otto Titan von: Das große und allgemeinen Wappenbuch weyland J. Siebmachers, Band 2, Nürnberg 1854, Seite 63, Tafel 67; ausfürhlich zur Kontroverse um das Wappenbild der Weismann von Weissenstein siehe auch hier: https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Speerschuh_(Heraldik)]. Jedoch ist nicht nur die hier im Stammbuch vorliegende Abbildung eindeutig als Borher/Neber zu erkennen, sondern beispielsweise auch eine Abbildung des Wappens der Weißmann in einem Allianzwappen mit der Familie Stromer an der Holzdecke der Friedhofskirche St. Helena in Auerbach von 1595-1599 [Schnelbögl, Fritz: Auerbach in der Oberpfalz. Aus der Geschichte der Stadt und ihres Umlandes, Auerbach 1976, S. 388-389] sowie auch eine Darstellung des Wappens auf einem Epitaph in der Kirche St. Johann Baptist in Hiltersried in der Oberpfalz [eingemauert auf der südlichen Innenwand des Langhauses, siehe die Fotografie auf Wikimedia Commons: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/HiltersriedKirche_05.JPG]. Im zu Hiltersried benachbarten Premeischel-Arnstein hatte die Familie seit Ende des 17. Jahrhunderts den Burgsitz Arnstein inne [siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Premeischl], weshalb sie sich dann auch Weismann von Weissenstein zu Arnstein nannten.

Literaturhinweise: Retsch, Christopher: Ein Rathaus, Lucretia und ein Stammbuch. Die vermutlich früheste Abbildung des 1556 erbauten Leipziger Rathauses, in: Jahrbuch für Buch- und Bibliotheksgeschichte, Band 10, 2025, Seite 173-184 (hier Seite 184).

https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000016076#0261 (Digitalisat)http://www.weber-rudolf.de/friedhofskirche.htm (Wappenabbildung der Familie WeiÃmann in der Freidhofskirche in Auerbach)https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/HiltersriedKirche_05.JPG (Wappenabbildung der Familie WeiÃmann in St. Johannes Baptist in Hiltersried)

In: Stammbuch des Hans Ludwig Pfinzing von Henfenfeld [Dokument]

Illustrationen: Wappenminiatur: in Rot eine beidseitig von je einer silbernen Rose begeleitete gestürtzte silberne Spitze, in dieser ein natürlicher (also braun und grauer) Bohrer, Stechhelm, rot-silberne Helmdecke mit ebensolchem Wulst, darauf als Kleinod ein wachsender, natürlicher und graubärtiger silbern gekleideter Mann mit roter, silbern gestülpter Zipfelmütze, rotem Kragen, Ärmelaufschlägen, Knöpfen und Gürtel, mit der Rechten eine (natürliche) Hellebarde schulternd, die Linke eingestemmt.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg / Stammbuch des Hans Ludwig Pfinzing von Henfenfeld

DE-611-HS-4301174, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4301174

Erfassung: 3. November 2025 ; Modifikation: 12. November 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-11-12T15:15:25+01:00