Detailed Information
Ohne Titel [Wat Grossmudder Alldags in'r Schummerstunne singt] Institut für Niederdeutsche Sprache Nachlass Georg Droste und Familie Signatur: N Dros 1.43
Functions
Ohne Titel [Wat Grossmudder Alldags in'r Schummerstunne singt] Institut für Niederdeutsche Sprache ; Nachlass Georg Droste und Familie
Signatur: N Dros 1.43
Droste, Georg (1866-1935) [vermutlich] [Verfasser]
Ohne Ort, o.D.. - 2 Seiten (maschinenschriftlich), Deutsch Niederdeutsch. - Werk, Dichtung <Begriff>
Inhaltsangabe: Die erste Zeile dieser Dichtung ist in Niederdeutsch verfasst, anschließend setzt ein hochdeutsches Lied ein, das von Großmutter Alldag gesungen wird: "Wat Grossmudder Alldags in'r Schummerstunne singt: Eine grausame Geschichte, Die sich zugetragen hat: Hinterm alten Steffenswalle Wo man zwei ermordet hat! Ach es waren zweu so gute Brave alte Eheleut! Käm nicht der verruchte Märder, O so lebten sie noch heut! Er war von Haus aus ein Schuster Un sie machte fleissig rein. That bei anner Leute waschen, Bracht ihr manchen Thaler ein. Ach sie sparten un sie schrapten Knappten sich am Munne ab; Hatten fier den Sohn, den gingen Zweihunnert Thaler schon ins Schapp. Doch der is in weite Ferne, Denn er war ein Fahrensmann. Un die Mutter heimlich weinet, Dass sie ihm nich sehen kann. Eines Abens wars in Herbste Un der Himmel dunkel ward. Sturmwind feift woll durch die Stassen Un die Wetterfahne knarrt. In den Lehnstuhl bei den Ofen, Bei der Kerze matten Schein, Sitzt der Vater mit der Mutter" Damit endet es auf der ersten Seite unvermittelt. Es setzt auf der zweiten Seite ebenfalls unvermittelt ein: "Un Sie stöhnt: Wo mag er sein? Horch! Da klopft es an die Thiere, Die der Alte offen macht. Un ein fremder Mann tritt näher, Kommt dann in die Stube sacht. 'Griessen sollt ich von den Sohne, Traf ihn in Amerika. Un er sprach: Kömmst Du nach Bremen, Da sind meine Eltern ja!' Un der Alte, voller Richtung, Geht darauf gleich an das Schapp. Woraus er den fremden Seemann einen Blanken Thaler gab. Doch des bösen Wichtes Auge Hat zu tief ins Schapp geschaut. Am andern Abend kömmt er wieder Und sie mit ein Beile haut. Ach sie wingern un sie jammern, Un sie flehen gar so sehr! Doch er hat ja kein Erbarmen Un sie kriegen noch viel mehr. O wie fliesst ihr Blut in Strömen, Wie zerhacket ist ihr Kopf! Un er stulpet über jeden Dann ein schwarzen eisern Topf. Aber schon am andern Morgen Kommen Nachbarn in das Haus. Und sie sehen dort mit Schrecken Diese Mördertat o Graus!" Objekteigenschaften: DruckwerkPfad: Nachlass Georg Droste und Familie / N Dros 1: Werke Georg Droste "handge. & maschinenge." (Hochdeutsche und Niederdeutsche Manuskripte)
DE-611-HS-4281019, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4281019
Erfassung: 28. Juni 2025 ; Modifikation: 28. Juni 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-06-28T09:54:13+01:00