Detailed Information
Brief an [Wolfgangus Musculus] / von Petrus Hübnerus Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen Signatur: StBZ Pa 14:1,222 (235)
Functions
Brief an [Wolfgangus Musculus] / von Petrus Hübnerus Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
Signatur: StBZ Pa 14:1,222 (235)
Hübner, Peter [Verfasser], Musculus, Wolfgang (1560-1625) [Adressat]
Diesbach , 5. Cal[endas] Januarii, anno supra sesquimillesimum centesimo decimo nono . - 1 Bl., 32,5-33 x 22-22,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Inhaltsangabe: Hübner will mit diesem Brief auf den Brief von Musculus vom Oktober 1618 antworten und zugleich zur Beförderung von Musculus' Sohn Abraham [jun.] zum Helfer ("diaconatus") [an der Münsterkirche] in Bern gratulieren. Er hat diese Beförderung erwartet, weil er selbst vor ungefähr drei Monaten mit dem Dekan Christoph Lüthard ("Luithardus") gesprochen hat. Als dieser den bevorstehenden Wechsel der Helfer [Samuel] Kilchberger und [Konrad] Schweizereisen ankündigte, empfahl ihm Hübner Musculus' Sohn Abraham. Er hatte diesen predigen gehört und war von dessen Fähigkeit beeindruckt. Nun ist er über die Erfüllung seines Wunsches erfreut. Hübner freut sich, dass Musculus wieder gesund ist. Hübner beantwortet dessen Frage nach den unterschiedlichen Sonntagsbezeichnungen ("septuagesima, sexagesima, … Invocavit, Reminiscere etc."). Sie erklären sich aus den Ritualen der römischen Kirche, die ihrerseits zum Teil auf heidnische Feste zurückgehen. Warum der Dreikönigstag auch "Oberstag" genannt wird, kann Hübner nicht erklären. Es ist ein Regionalismus wie auch die Bezeichnung gewisser Wochentage, z.B. "Ehrstag" für Mittwoch und "Pfinztag" für Donnerstag. Erklärung des Begriffs "Fronfasten" als "Fürnemfasten". Es wird auch "Wychfasten" genannt, weil an diesen Tagen die Priester geweiht wurden. Nach dem Buch von [Johann Wilhelm] Stucki über die heidnischen Rituale ["Sacrorum, sacrificiorumque gentilium brevis et accurata descriptio", Zürich, 1598] kommt der Begriff "weihen" von "weichen". Hier liess sich Stucki von der Schweizer Dialektform täuschen, welche den c-Laut oft unterdrückt und h statt ch sagt (z.B. "tryhen pro trincken"), und umgekehrt ch statt h (z.B. "züchen pro zihen"). Das Fest "Lichtmess" geht wohl auch auf ein heidnisches Fest zurück, wie Paul Eber in seinem "Calendarium" [Basel, 1550 und öfter] andeutet. Die Bezeichnung "Epiphania" bedeutet "Erscheinung Christi". Als Erscheinungssonntage gelten der Dreikönigstag, der Tag der Taufe im Jordan und der Tag des Weinwunders von Kanaan. Dieser wird jedes fünfte Jahr gefeiert, wenn zehn Wochen zwischen Weihnachten und Fastnacht ("Bacchanalia") liegen. Merkvers für die verschiedenen Wochenintervalle bis Fastnacht. Sendet gute Wünsche zum Neuen Jahr.https://swisscollections.ch/Record/991170478244105501 (Katalogeintrag in swisscollections) http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114464 (Online via e-manuscripta)
Bemerkung: Siegelrest Eingangsvermerk unter dem Brieftext von Wolfgang Musculus jun.: Accepi 29. Decembr[is] 1619 Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Epistola docta. Explicat originem multarum vocum in calendario. Dominicarum, Sexagesimae, Invocavit, Rogationum etc. Fronfasten, Lichtmäss, Weyhen, Epiphaniae. Ursprünglich Doppelbl. (32,5-33 x 21-21,5 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse Adressat aus dem Briefinhalt erschlossen
Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
CH-002121-2-991170478244105501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478244105501
Modifikation: 09.08.2023