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Brief an [Abrahamus Musculus] / von Pet[rus] Merlinus Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen Signatur: StBZ Pa 14:1,149 (159)
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Brief an [Abrahamus Musculus] / von Pet[rus] Merlinus Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
Signatur: StBZ Pa 14:1,149 (159)
Merlin, Pierre (1533-1603) [Verfasser], Musculus, Abraham (1534-1591) [Adressat]
Laval , 6. Cal[endas] Novemb[res] [1578]. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 29 x 20,5-21,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Inhaltsangabe: Merlin benutzt die Gelegenheit dieses Briefes, um die alte Verbindung zu pflegen und um seinen Dank für Musculus' Wohltaten abzustatten. Er hat dies schon in früheren Briefen getan, weiss aber nicht, ob alle angekommen sind. Bern hat einst die Verbannten freundlich aufgenommen. Er lobt die Verfassung Berns in politischer, religiöser und gesellschaftlicher Hinsicht. Insbesondere denkt er dankbar an Musculus' freigebige und anregende Gastfreundschaft [1574-1576] zurück. Über die gegenwärtige Situation von Merlin und der Kirche [in Frankreich] wird der Überbringer des Briefs, [N.] Magnanus, ausführlich berichten. Merlin hat in den zwei Jahren seit seinem Weggang von Bern viel erlebt. Nach drei Monaten fuhr er auf die nächste Insel im englischen Herrschaftsbereich [Jersey oder Guernsey] und hielt sich sechs Monate dort verborgen. Nach dem Friedensschluss [1577?] kehrte er zurück, musste aber wieder fliehen, als der Graf [Charles II. de Lorraine-Guise?] eine Visitationsreise unternahm. Er nahm an der Synode in Sainte Foy [im Februar 1578] teil und musste dann für zwei Monate das Predigeramt in La Rochelle versehen. In dieser Zeit kam es zu einem Konflikt zwischen dem Fürsten von Condé [Heinrich I. von Bourbon] und der Stadt La Rochelle, der erst später beigelegt werden konnte. Bei der Rückkehr [nach Laval] erfuhr er vom Kriegsausbruch in den Niederlanden und von dogmatischen Streitigkeiten unter den Evangelischen. Schliesslich verliess der Bruder des Königs [Heinrich III., François-Hercule, Herzog von Alençon] den Hof und stellte ein Heer auf. Viele vermuteten, dass er einen Feldzug gegen die Evangelischen plante. Sein Aufbruch in die Niederlande erlöste von dieser Sorge, doch befürchtet man seine baldige Rückkehr. [Heinrich von] Guise scheint grosse Pläne zu haben, aber im Augenblick erfreut man sich der Ruhe und hofft auf Gottes Hilfe. Grüsst zusammen mit seiner Ehefrau Musculus und seine Ehefrau und alle Kollegen.https://swisscollections.ch/Record/991170478126705501 (Katalogeintrag in swisscollections) http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114358 (Online via e-manuscripta)
Bemerkung: Ursprünglich Doppelbl. (29 x 19,5 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse Adressat und Entstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossen Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Multum laudat Bernenses et Musculum. Rupellanis inservit.
Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
CH-002121-2-991170478126705501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478126705501
Modifikation: 09.08.2023