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Brief an [Abrahamus Musculus] / von Rodolphus Gualtherus Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen Signatur: StBZ Pa 14:1,33-1 (40)
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Brief an [Abrahamus Musculus] / von Rodolphus Gualtherus Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
Signatur: StBZ Pa 14:1,33-1 (40)
Gwalther, Rudolf (1519-1586) [Verfasser], Musculus, Abraham (1534-1591) [Adressat]
Zürich , 18 Julii. Anno 1577. - 1 Bl., 31 x 24,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Inhaltsangabe: Musculus weiss wohl schon Bescheid über das Schreiben von [Pfalzgraf] Johann Kasimir an Bern und Zürich über den Plan eines Treffens der Fürsten der Augsburgischen Konfession in Magdeburg. Die Zürcher mit [Ludwig] Lavater und Gwalther haben beschlossen, keine Vertretung nach Frankfurt zu schicken, um ein neues Bekenntnis zu verfassen. Das [zweite] Helvetische Bekenntnis von 1566 wurde von Schotten, Polen, Ungarn und Franzosen unterzeichnet und soll nicht geändert werden. Zu den neuen Themen der Ubiquität und der Realkommunikation der Naturen [von Christus] ("realis communicatio idiomatum") kann ein Anhang verfasst werden. In Magdeburg soll [Josias] Simlers "Apologie" von 1575 vorgelegt werden; diese wurde von Neuenburg, St. Gallen, Biel, Mülhausen und Graubünden gebilligt. Als Anwalt für ihre Sache soll der Landgraf Wilhelm [IV.] von Hessen gewonnen werden, der sich in einem Schreiben an die Marburger Professoren als Gegner des Ubiquitarismus von Jacob Andreae ("Schmidelinus") gezeigt und mit dem Entzug der Mittel für die Universität gedroht hat. Die Zürcher werden sich mit Bern und Schaffhausen absprechen. Der Einbezug der Basler würde wohl nur wieder zu einer Verzögerung führen. Wenn man Einigkeit erzielt hat, wird man Johann Kasimir schreiben und ihn bitten, mit [dem Landgrafen] von Hessen zu verhandeln. [Theodor] Beza hat am 24. Juni geschrieben, dass Johann Kasimir [Peter] Beutterich nach Genf gesandt hatte. In Zürich hat man beschlossen, eine direkte Kontaktaufnahme Kasimirs abzuwarten. Auch andernorts wie in Nürnberg besteht jedoch der dringende Wunsch, den von Andreae angestifteten Plan des Kurfürsten [August] von Sachsen zu vereiteln. Das Savoyische Bündnis scheint gefährlich. Es ist wohl auf die Einwirkung von Rom und Spanien hin entstanden. [Erzherzog] Ferdinand [II.] von Österreich hat seinen zum Kardinal ernannten Sohn [Andreas] zum Bischof von Konstanz gemacht. Der Erzbischof von Köln hat trotz des Widerstands des Kapitels [Ernst] von Bayern zum Nachfolger bestimmt. Ähnliches könnte in Mainz geschehen. Der Friede in den Niederlanden ist noch unsicher, die Zerstörung der spanischen Festungen kommt nicht voran. [Juan] de Austria plant den Bau einer Festung gegenüber von Antwerpen und will die entlassenen spanischen Truppen zurückrufen. Aus St. Gallen und Basel wird berichtet, dass [Henri I. de Bourbon, Fürst von] Condé nach England gereist sei. Über die Lage in Frankreich weiss man in Bern mehr als in Zürich. Bestellt Grüsse an Schultheiss [Hans] Steiger, Seckelmeister Manuel, Nikolaus Diesbach und Josua Wyssbach ("Vitebachius") mit Sohn.https://swisscollections.ch/Record/991170478056705501 (Katalogeintrag in swisscollections) http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114408 (Online via e-manuscripta)
Bemerkung: Ursprünglich Doppelblatt (31 x 22 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Confessionem novam condere nolunt ob controversias ubiquistarum. Querelae de Schmidlino Adressat aus dem Briefinhalt erschlossen
Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
CH-002121-2-991170478056705501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478056705501
Modifikation: 09.08.2023