Brief von Max Bruch an Ernst Rudorff  Musikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 284

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06.04.1910. - 4 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe:   Transkription:  Ich freue mich, daß Ihr euch über meine Distichen, die in lustiger Form sehr ernsthafte Wahrheiten aussprechen, amüsiert habt. Ich werde doch noch vielleicht eines Tages diese Füchse mit brennenden Schwänzen (unter dem Pseudonym „Veritas“) in die üppigen Weizenfelder der modernen Kunstverderber hinausjagen; sie würden dort verheerend wirken, und die freudige Zustimmung von Tausenden finden. Vorher muß aber meine Metamorphose vom Staatsbeamten zum Menschen, zum freien Menschen, vor sich gegangen sein. Trotz meiner Jahre bin ich noch sehr aggressiv gestimmt! –   Auch von anderer Seite höre ich jetzt, daß Ad. Schulze, tief verstimmt, am 1. Oct. d.J. zurücktreten wolle. Der Nächste bin dann ich – und zwar spätestens am 1. Januar 1911. –  Nun aber sage mir eins! Hast Du denn nicht zum Abschied einen Orden erhalten? Den II. mit der Schleife dern Kronenorden II. Cl.?? Ich suche und suche und finde nichts in den Zeitungen! Ich kann mir dies gar nicht erklären; denn bei Deinem Austritt aus dem Staatsdienst, nach fast 41jähriger Tätigkeit treuen und rumvollen Diensten, gebührt Dir unleugbar eine staatliche Auszeichnung. Sollte Schmidt kleinlich genug gewesen sein, dieselbe nicht zu beantragen? Das ist doch eigentlich undenkbar!

Bemerkung:   Max Bruch 

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4307051, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4307051

Erfassung: 4. Dezember 2025 ; Modifikation: 4. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-04T10:36:52+01:00

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