Detailinformationen
Gebetbuch Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Handschriften Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 295i
Gebetbuch Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften
Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 295i
Unbekannt [Verfasser], Arnold, Brabant, Abt [Verfasser], Bethlem, Priester [Verfasser]
Niedersachsen (?)/Frauenkonvent, 1510-1530 [ca.]. - Ms.; I, 237, I (14,4 × 10,2 cm; geb.), Niederdeutsch. - Verschiedenes, Sammelwerk
Benutzbar.
Inhaltsangabe: 1r-v leer, abgesehen von mehreren, mit Tinte geschriebenen Vermerken zur Provenienz und zum Inhalt der Handschrift auf 1r: am oberen Seitenrand als Vorbesitzer eingetragen 'Herman von der Hardt'; etwas darunter der Vermerk 'Ex Bibliotheca Ant. Iul. van/ der Hardt. d. 3 Oct. 1786', worunter sich die Inhaltsangabe findet: 'Sacerdotis Bethlehem Descriptio/distantiaeque mensuratio locorum sancto-/rum in urbe Hierosolymis. Germanice./ Precationes: Germanice'; darunter der alte, wohl ca. aus der Entstehungszeit der Handschrift stammende Besitzvermerk 'E L hordt dit bock'. 2r-32r Priester Bethlem: Kreuzwegbüchlein. 32v-35v Fünf Betrübnisse Mariens. 36r-40v Vier Gebete zu Jesus. 43r-46r [St. Annen Rosenkranz]. 46v-51r Fünfzehn Pater noster der Hl. Anna. 51v-52r Mirakel. 52r Benediktion. 52r-54v Exempel und Mirakel zur Hl. Anna. 55r-57v Annengrüße. 58r-58v Gebet zur hl. Anna. 58v-64r Mariengebete. 65r-74v (Sternen)Krone der hl. Anna. 75r-82r [Arnulf von Löwen]: Ad singula membra Christi patientis (dt.) bzw. Passionsgrüße zu den Gliedmaßen Jesu Christi. 83r-155v Passion, nach den vier Evangelien getrennt. 156r-199r Passionsbetrachtung. 199v-209r Mariengebete für die Tage der Woche, von Sonntag bis Samstag. 209v-211v Gebetszyklus über die sieben Ausgießungen des Heiligen Blutes, unvollständig. Der Text bricht plötzlich mit dem Seitenende ab. Wie die Worte zu Beginn deutlich machen, handelt es sich um eine deutsche Fassung bzw. Übersetzung zu den in mehreren Formen überlieferten 'Septem effusiones sanguinis Christi'. In der vorliegenden Handschrift ist freilich nur der erste, die Beschneidung betreffende Teil vorhanden (von dem überdies das Ende fehlt). Wie die nachfolgende, leere Seite zeigt, ist der Text an dieser Stelle nicht verloren, sondern wurde nie ausgeführt. 212r-233v Passionsgeschichte. Der Text spricht von Christus durchgehend in der 2. Person; durch Randvermerke in Abschnitte für die Tagzeiten gegliedert.Hardt, Hermann von der (1660-1746) [Vorbesitzer], Hardt, Anton Julius von der (1707-1785) [Vorbesitzer]
Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 477-478
http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3796539 (Digitalisat)
Bemerkung: Lagen: Die Handschrift ist von mehreren Personen geschrieben und besteht aus acht textlich (Inhalt, Hände) wie materiell (Lagen) abgrenzbaren Teilen (I: 1r-40v; II: 41r-54v; III: 55r-64v; IV: 65r-74v; V: 75r-82r; VI: 83r-155v; VII: 156r-211v; VIII: 212r-233v). Diese Einheiten dürften zwar über einen etwas längeren Zeitraum entstanden sein, aber trotzdem aus demselben Kontext stammen und von Beginn an als Einheit gedacht gewesen sein; darauf deutet einerseits, dass sowohl manche Hände mehrfach und in unterschiedlichen Einheiten der Handschrift auftauchen, andererseits, dass bestimmte übergeordnete Themen zu erkennen sind, die Klammern zwischen den verschiedenen Teilen und Texten des Bandes bilden. Die Handschrift besteht neben je einem modernen Vor- und Nachsatzbl. aus folgenden Lagen: VI-1 (?, 11). VI-1 (?, 20!). 2 V (40). VII (54). 2 V (74). IV (82). 5 VI (142). VI+1 (?, 155). V-1 (?, 164). VI+1 (?, 177). 2 VI (201). VI-1 (211!). VI (223). VI-1 (234); insbesondere zwei Lagen (Bl. 156-177) sind in ihrer heutigen Gestalt erheblich gestört, v.a. durch Klebungen. Der originale Lagenverbund ist deshalb nicht eindeutig zu bestimmen. An die Handschrift angebunden war ursprünglich noch ein zeitgenössischer Druck. Die Blätter sind im vorderen Teil der Handschrift etwas größer (Bl. 1-155; ca. 14,4 x 10,2cm) als im hinteren (Bl. 156-234; ca. 13,9 x 9,9 cm). Bleistiftfoliierung (modern): 1-234; drei leere Bl. (zw. Bl. 12/13, Bl. 19/20 und Bl. 210/211) ursprünglich ungezählt und nun als Bl. 12a, 19a und 210a in die Foliierung einbezogen. Schriftraum: 10,2 × 7 cm, einspaltig, je nach Schreiber und Text(abschnitt) 16-26 Zeilen. Hände: Von ca. neun Händen geschrieben (in der Regel schlaufenlose Bastarda; Hand 2 auf 36r-40v allerdings bereits eher Textualis); da sich die Schriften, obwohl sie sich in ihrem Anspruch teilweise deutlich unterscheiden, so manches Mal durchaus ähneln, könnten sie auch von weniger Händen stammen. Hand 1: 1r-35v und 55r-58v; 14-17 Zeilen. Hand 2: 36r-40v; 15 Zeilen. Hand 3: 41r-54v und 58v-64r (?); 18-26 Zeilen. Hand 4: 65r-74v; 18-21 Zeilen. Hand 5: 75r-82r; 21-23 Zeilen; Hand 6: 83r-154v; 14-17 Zeilen. Hand 7: 155r-v (?); Hand 8: 156r-199r sowie 199v-201r, 201v-209r und 209v-210r (?); 17-23 Zeilen; Hand 9: 212r-233v; 23-26 Zeilen. Bei Korrekturen wurden am Rand verschiedentlich Wörter oder Satzteile ergänzt und zumeist über Einfügungszeichen in den Haupttext eingepasst; auf 85r-v eine längere Textpassage gestrichen und am Rand durch eine andere ersetzt. Einträge ohne Textbezug am Seitenrand auf 16r ('Aue Maria gratia plena'; von der Haupthand dieser Seite?) und auf 55r ('Stephanus et[?] Laurencius'); zudem nach dem Textende auf 74v ein Eintrag von anderer Hand; beim Text zur Passionsgeschichte von einer Hand am Rand Korrekturen und/oder Bemerkungen zum Inhalt; zudem auf 234v Schreibprobe. ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im November 2021 übernommen)
Illustrationen: Ohne besonderen Aufwand gestaltete Gebrauchshandschrift; unterschiedliche Ausstattung der einzelnen Teile bzw. der von verschiedenen Händen geschriebenen Einheiten; sie erfolgte demnach wohl individuell bzw. in den verschiedenen Teilen separat. Rubrizierung sowie Unterstreichungen in Rot. Ebenda finden sich auch schlichte Initialen (gleichfalls in Rot; in den beiden Abschnitten 65r-74v, und 156r-189v sind diese ein wenig anspruchsvoller und in ähnlicher Weise gestaltet). Material: Papier Einbandbeschreibung: Schlichter, heller bzw. beiger Pappeinband mit erheblichen Beschädigungen (abgerieben, Risse und Ritzungen; speziell an den Kanten Quetschungen und Materialverluste); angefertigt wohl um bzw. nach 1786 im Zuge der Erwerbung durch die Georgia Augusta. Wasserzeichen: Wappen, Hand, P. Die Wasserzeichen lassen keine genaue Datierung zu, da sie sonst nicht nachweisbar bzw. für eine genaue Identifizierung oder sogar für die Zuordnung zu einer Motivgruppe zu fragmentiert sind. Sie sprechen jedoch für eine Entstehung zu Beginn des 16. Jhd. Erhaltungszustand: Auf Bl. 1-19 Wasser- und/oder Schimmelschaden; Zusammenhang mehrerer Doppelbl. nur durch Klebung gegeben.
Erwerbungsgeschichte: Provenienz: Die Wasserzeichen sprechen für eine Entstehung der verschiedenen Teile etwa im Zeitraum 1510-1530, die niederdeutsche Schreibsprache verweist dabei auf den norddeutschen/niedersächsischen Raum. Weibliche Wortformen wie 'sunderinne' (etwa auf 20r und 47r) sowie Anweisungen im Plural (s. etwa das Zitat von 74v im Folgenden) legen nahe, dass die Handschrift aus einem Frauenkonvent stammt. ist sie dann wieder im Besitz des Historikers und Orientalisten Hermann von der Hardt. Nach seinem Tod 1746 gelangte sie an seinen Neffen Anton Julius von der Hardt. Nach seinem Ableben 1785 wurde die Bibliothek 1786 in Helmstedt versteigert, wobei die vorlegende Hs. für die UB Göttingen erworben wurde.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Handschriften / Theologie / Pastoraltheologie
[8 Cod. Ms. theol. 295 i (Frühere Signatur), Cod. Ms. theol. 295i (Frühere Signatur), Cod. Ms. theol. 295 i (Frühere Signatur), 8 Theol. 295i (Frühere Signatur), 8 Theol. 295 i (Frühere Signatur), Theol. 295i (Frühere Signatur), Theol. 295 i (Frühere Signatur)]
DE-611-HS-3796539, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3796539
Erfassung: 26. November 2021 ; Modifikation: 15. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T16:06:11+01:00