Detailinformationen

Geistlicher SammelbandNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 8 Cod. Ms. theol. 292

Funktionen

Geistlicher SammelbandNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 292


Unbekannt [Verfasser],Tauler, Johannes [Verfasser],Seuse, Heinrich (1295-1366) [Verfasser],Kuttenmann [Verfasser],Thomas, von Kempen (1379-1471) [Verfasser],Eckhart, Meister (1260-) [Verfasser],Thomas, Becket (1118-1170) [Verfasser],Augustinus, Aurelius, Heiliger (0354-0430) [Verfasser]

Nürnberg/St. Katharina oder Maria Medingen (?), 1500 [ca.]. - Ms.; I, 286, I Bl. (10 × 7,5 cm; geb.), Deutsch [Nürnbergisch]. - Verschiedenes, Sammelwerk

Benutzbar.

Inhaltsangabe: 8r–18v (?) Lehre für ein gutes und seliges Leben/'Von einer willigen Abkehr, einem blossen Eingang und einem lauteren Aufgang'.18v–27r (?) Traktat über zwei Zeichen von Gottes Gnade.27r-31v Fünf Artikel von Vollkommenheit.31v–32v Spruch über Selbsterkenntnis.32v–34v Quaestio zum Willen Gottes.34v–40v Quaestio, warum die Menschen eher zum Bösen als zum Guten geneigt sind.40v–42v Exzerpte aus Augustinus und Bernhard.42v–43v Quaestio, ob man eine Tugend besitzen könne, ohne auch im Besitz aller anderen Tugenden zu sein.44r–51r Johannes Tauler: Predigt V3 (Exzerpt).51r–54v Johannes Tauler: Predigt V6 (umgearbeitet). 55r–v Heinrich Seuse: Vita (Exzerpt; Kap. IL).56r–75v Buch von geistlicher Armut (Auszug).75v–76r Von Leiden und Gnade.76r–76v Von der größten Gottgefälligkeit.76v–77v Traktat über den 'appetitus irascibilis'.78r–125v(?) Kuttenmann: 'Vom Reuer, Wirker und Schauer'.126r-131r Traktat über die Erlangung der verborgenen Freundschaft Gottes.131r–136v Heinrich Seuse u.a.: Vita XX (Exzerpt) samt Erweiterung.137v–147v Heinrich Seuse: Brief (Großes Briefbuch, XII).147v–161r Johannes Tauler u.a.: Traktat (anonym)/'Heilsame Lehre aus dem Tauler' und andere Exzerpte.154r–161r Traktat über den Empfang der Kommunion.161r–163r [Thomas Hemerken von Kempen]: De imitatione Christi (Auszug, Buch II, 5. Kap; dt.).163r–170v [Thomas Hemerken von Kempen]: De imitatione Christi (Auszug, Buch II, 12. Kap., dt.).171r–175v Traktat über drei essentielle Fragen für das anfangende, zunehmende und vollkommene Leben.175v–176v Meister Eckhart: Predigt 2 (Exzerpt).176v–185r Mystische Lehre eines Meisters an seinen Jünger bzw. 'Lehre von der Einkehr'.185r-190v Von der Abgeschiedenheit.190v–193v Traktat über das hl. Sakrament.193v Hl. Thomas (?; zugeschrieben): Spruch über die Anzeichen zunehmender oder abnehmender göttlicher Liebe.194r–v Spruch über den Sündenfall bzw. über die Abkehr Adams von Gott.195r–197r Traktat von der inwendigen Einkehr.197r–199v Augustinus (?): Spruch über die Bekehrung des Menschen durch das Leiden.200r Spruch eines Lehrers über die Relevanz von fremden Exempla und Selbsterkenntnis.200v–230r Traktat über die Gottesliebe.231r–232v Heinrich Seuse: Gebet vor Empfang des hl. Abendmahls (Büchlein der ewigen Weisheit XXIII).232r–242r Sendbrief über wahre Gelassenheit.242v–256v verschiedene Exzerpte, besonders aus Kirchenvätern.257r-275v Mosaiktraktat, bestehend aus Teilen 'Vom adel der sêle' und einer Predigt Meister Eckharts.276r-v leer, abgesehen vom Besitzvermerk auf 276r: 'das buͤchlin gehert muͤter Clara layin von s. Appolonia Kastner ewer getrewe s. in Christo'.

Kastner, Appolonia [Vorbesitzer],Schöber, David Gottfried (1696-1778) [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 472-474

http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3794321 (Digitalisat)

Bemerkung: Lagen: Neben einem alten Vorsatz- und Nachsatzbl. besteht die Handschrift aus: IV (7!). 5 VI (67). V (?, 77a!). 5 VI (136). V (146). 2 VI (170). V (180). 8 VI (268!). IV (276); ob Bl. 77a zur 7. oder 8. Lage gehört, ist nicht ersichtlich; auf dem letzten Bl. der Lagen mehrfach Reclamanten oder Reste davon. Dabei ist unklar, ob ursprünglich durchgehend Reclamanten vorhanden waren, aber dem Beschnitt zum Opfer fielen, oder ob sie nur von einzelnen Schreiberinnen in den von ihnen angefertigten Abschnitten eingesetzt wurden. Bleistiftfoliierung (modern): 1-276, dabei 10 leere Bl. ursprünglich ungezählt (erstes Bl. der ersten Lage, ein Bl. nach 77 sowie acht Bll. nach 232); diese nun als Bl. 0, 77a und 232a-h in die Foliierung einbezogen. Schriftraum: ca. 7,5 × 5,5 cm (je nach Schreiberin leicht variierend); einspaltig, 12–18 Zeilen.Hände: Es lassen sich rund 20 Hände bzw. Abschnitte abgrenzen; verschiedene Formen der Bastarda; da sich die Schriften teilweise ähneln, könnten sie auch von weniger Händen stammen und die erkennbaren Unterschiede teilweise auch durch verschiedene Schreibphasen, etc. zu erklären sein.Beilagen: I: Fragment einer lateinischen Urkunde (bildete ehemals den HS); Pergament, ca. 20 x 13,5 cm; gotische Urkundenschrift, 1. H. 15. Jh.; vermutlich von der Kurie ausgestellt und eine Pfründenverleihung betreffend. In dem Text des Fragments werden zwar weder Namen genannt noch andere Informationen geboten, die eine genauere Einordnung erlauben; allerdings werden eine Pfarrkirche und ein Adeliger erwähnt; die Rede ist zudem von einem Dekan/Dechant sowie vom 'regimen populi'; und das gleichfalls verwendete Wort 'inclinati' bezieht sich wohl auf den – im Plural genannten – Aussteller und seinen in der Urkunde ausgesprochenen Gnadenerweis. II: Blatt Papier mit handschriftlicher Erklärung von Karl Brethauer aus dem Jahr (19)30 (dem Vorsatzblatt vorangeklebt: 'Unterzeichneter hat vorliegenden Cod. Ms. 292. Grossenteils exzerpiert mit der Absicht, Ergänzungen zur Inhaltsangabe des Katalogs sowie einzelne Stücke im vollständigen Text in einer Arbeit abzudrucken. Göttingen 1.3.30. K. Brethauer, cand. phil.'ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im November 2021 übernommen)   

Illustrationen: Schlicht gestalteter Gebrauchsband. Die von verschiedenen Händen geschriebenen Texte bzw. Teile der Handschrift sind zumeist rubriziert, allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß; vielfach nur der Anfang und/oder das Ende von Texten oder Text-Teilen bzw. der Übergang zwischen größeren Passagen rubriziert, der restliche Fließtext hingen nicht; dementsprechend fehlt Rubrizierung in längeren Abschnitten; zum Großteil dürfte sie demnach nicht nachträglich in einem einheitlichen Vorgang durchgeführt worden sein, sondern im Zuge der Anfertigung der verschiedenen Teile oder Texte der Handschrift - vielfach also wohl von den Schreiberinnen selbst. Neben roten Überschriften und rubrizierten Versalien bzw. Anfangsbuchstaben von Texteinheiten teilweise auch Unterstreichungen in Rot (speziell bei nomina sacra); zudem bisweilen Kapitel- und Paragraphenzeichen sowie Korrekturen bzw. Streichungen in Rot. Schlichte rote Initialen, ohne besonderen Anspruch, zumeist zwei- bis vierzeilig; zu Beginn des Textes auf 1r, Initiale (4-zeilig) nicht ausgeführt; zudem auf 131r, eine D-Initiale, in deren Binnenfeld passend zum Text, einem Brief Heinrich Seuses, in Rot das Christusmonogramm (Ihs) geschrieben ist; auf 233r rote I-Initiale, die über den Großteil der Seitenhöhe reicht.Material: PapierEinbandbeschreibung: Spätmittelalterlicher Einband (restauriert): braunes Leder; aus der sogenannten Werkstatt 'Augustiner-Chorherrenstift Rebdorf 1. Gruppe', die für den Zeitraum von 1474-1517 nachgewiesen ist; mit Streicheisenlinien und vier Blindstempeln verziert; I: Einhorn - steigend/springend; II: Kreuzblume; III: Löwe - schreitend/steigend/springend; IV: Beere; ehemals eine Metallschließe; zudem Metallbeschläge an den Ecken und in der Mitte der Einbanddeckel (verloren); Rücken bei einer Restaurierung mit braunem Leinen neu gestaltet.Wasserzeichen: Krone, Ochsenkopf, Agnus Dei, Kardinalshut; bei den Wasserzeichen waren zwar keine genauen Entsprechung bzw. Varianten zu finden, doch deuten die ähnlichen Wasserzeichen und Motive auf eine Entstehung in den 1490er Jahren bzw. um 1500.Erhaltungszustand: Verschiedentlich Korrekturen; einige Textpassagen am Seitenrand markiert (bei den betreffenden Abschnitten ist neben jede Zeile eine Markierung in Form eines doppelten Anführungszeichens gesetzt).

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Wie eine Reihe von Schreiberinnen-Vermerken zeigt, wurde die Handschrift in einem Frauenkonvent geschrieben - am ehesten in einem Kloster der Dominikanerinnen. Dafür spricht neben inhaltlichen Kriterien v.a. auch, dass die erste nachweisbare Besitzerin Dominikanerin in St. Katharina in Nürnberg gewesen sein dürfte - oder in Maria Medingen. Während die Ergebnisse der Einband-Analyse nur eine grobe Datierung auf das letzte Viertel des 15. oder den Beginn des 16. Jahrhunderts erlauben, legen die Wasserzeichen, auch wenn sie nicht eindeutig identifizierbar sind, eine Entstehung etwa im Zeitraum von 1490 bis 1500 nahe. Als erste nachweisbare Besitzerin des Bandes erscheint die Schwester Apollonia Kastner(in). In der weiteren Folge gelangte der Band in die Bibliothek bzw. den Besitz des gelehrten Kaufmanns David Gottfried Schöber. Nach dem Tod Schöbers im Jahr 1778 wurde die Handschrift von der Bibliothek der Georgia Augusta auf der Nachlassauktion vom 12. April 1779 in Gera erstanden.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Theologie / Pastoraltheologie

[Cod. Ms. theol. 292 (Frühere Signatur), 8 Theol. 292 (Frühere Signatur), Theol. 292 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3794321, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3794321

Erfassung: 19. November 2021 ; Modifikation: 15. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T16:06:11+01:00