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Psalter Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Handschriften Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 215
Psalter Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften
Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 215
Köln, 1460-1465 [ca.]. - Ms.; I, 161, I Bl. (21,2-21,4 × 14,2-14,5 cm; geb.), Deutsch [ripuarisch]. - Verschiedenes, Sammelwerk
Benutzbar.
Inhaltsangabe: Bl. 1v: Miniatur. Bl. 2r–134v: Psalmen (dt.). Bl. 134v–144v: Cantica (dt.). Bl. 144v-146v: Athanasisches Glaubensbekenntnis (dt.). Bl. 147r-148v: Litanei (dt.). Bl. 149r-150r: Gebete (dt.). Bl. 150r-157v: Totenoffizium. Bl. 157v-159v: Gebete (dt.).Unbekannt [Schreiber], Hiegel, Johann Crato (1658-1736) [Vorbesitzer], Loen, Johann Michael von (1694-1776) [Vorbesitzer]
Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2). S. 431-432
https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-theol-215&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel) http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3768431 (Digitalisat)
Bemerkung: Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung (modern): 1-161; außerdem zumeist noch lageninterne Blattzählung in der ersten Lagenhälfte vorhanden (in römischen Zahlzeichen, nur die 10. Lage bzw. Bl. 110-115 mit arabischen Ziffern); Lagenstruktur: neben je einem modernen Vorsatz- und Nachsatzbl. setzt sich die Handschrift wie folgt zusammen: VI+1 (13). 12 VI (157). I+2 (161); an den Beginn der ersten Lage ist ein einzelnes Bl. angefügt (dieses scheint vom Wasserzeichen zum Rest der Handschrift zu passen; es handelt sich – soweit erkennbar – nämlich um WZIS: DE3270-theol215_40), auf das ein zweites Bl. mit der unten beschriebenen Miniatur aufgeklebt ist; zudem sind am Ende der Handschrift zwei einzelne Bl. (beschrieben) und ein Doppelbl. (leer; dasselbe Papier wie im beschriebenen Teil) zusammengeklebt und über letzteres eingebunden; am Ende der Lagen durchgehend Reklamanten; Seiteneinrichtung: Schriftraum: 13,4-15 × 7,7-8,7 cm; einspaltig, 20-24 Zeilen; Hände: Bastarda; gesamter Text von einer Hand; regelmäßig und vergleichsweise großzügig geschrieben, kaum Korrekturen, Glossen oder andere Nutzerspuren; Zusatzmaterial: 13 Fragmente bzw. schmale Streifen aus Pergament, jeweils ca. 20,5 x 0,5 cm, die bei der Bindung zur Falzverstärkung eingefügt wurden (noch in situ, zw. Bl. 7/8, 19/20, 31/32, 43/44, 55/56, 67/68, 79/80, 91/92, 103/104, 115/116, 127/128, 139/140 und 151/152); alle mit Text, außer viell. jenes zw. Bl. 103/104; zum Großteil oder sogar insgesamt stammen die Streifen wohl von demselben Blatt oder zumindest aus derselben Handschrift; sie enthalten lateinischen Text mit Glossierung: Haupttext in regelmäßiger Textualis (2. H. 13. Jh.?); zudem Interlinear- und Randglossen in sehr kleiner, zarter Schrift. ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)
Illustrationen: Durchgehend rubriziert, rote Paragraphenzeichen; zudem sind Schriftzitate, nicht zuletzt die lateinischen Initien der Psalmen, teilw. rot unterstrichen; rote Versalien und Lombarden bzw. Initialen; am Anfang von Kapiteln oder vergleichbaren Textabschnitten zudem mehrfarbige Initialen (rot, blau, gelb) mit schlichtem Dekor (im ersten Abschnitt vorrangig Ansätze von Knospen, Blättern oder Blüte; im zweiten Teil, d. h. ab 58r, sind die roten Initialen zumeist mit einfachen blauen Wellenlinien verziert); nur am Textbeginn auf 2r eine Fleuronnée-Initiale, flüchtig und in brauner Tinte ausgeführt, dann grob mit blauer, roter und gelber Farbe koloriert; auf 1v ganzseitige Miniatur (lavierte Federzeichnung; zudem Verwendung von Deckfarben; befindet sich auf eingeklebtem Papierblatt, das sich durch sein Wasserzeichen vom Rest der Handschrift unterscheidet; die Miniatur entstand offenbar unabhängig von der Handschrift; ob sie jedoch bereits im Hinblick auf diese angefertigt oder erst sekundär dafür verwendet wurde, ist unklar; offenbar jedoch von geübter Hand): in gemaltem braunem Bildrahmen auf gelbem Boden und vor blauem Hintergrund im Gebet knieend ein (Stifter-?)Paar, das von zwei Heiligen dahinter der im Strahlenkranz erscheinenden Gottesmutter mit Kind präsentiert wird; heraldisch rechts der Mann vor der Hl. Katharina; die – vielleicht als schwanger dargestellte – Frau links daneben vor Johannes dem Täufer. Vor den beiden Knieenden jeweils ihr Famiien-Wappen; ober- und unterhalb der Miniatur – noch auf dem aufgeklebten Bl. – steht in roter Tinte geschrieben als Bilderläuterung: 'sent Caddrn (?), sent Johannis, Ewalt van bachrach vn Evegyn van Degelen sin elege huß vrawe stent he gemalt mit (?) erem [wappen?]'. Material: Papier Einbandbeschreibung: Spätmittelalterlicher Einband aus der so genannten Werkstatt 'Osterlamm quadratisch III', die in der 2. H. des 15. Jhs. in Köln nachweisbar ist; braunes Leder auf Holzdeckeln (restauriert; alte Einbanddecke auf neues Leder aufgezogen); ehemals auf jedem Deckel fünf Metallbuckel, zudem zwei Metallschließen (Teile der metallenen Halterungen auf dem VD und HD noch vorhanden); Streicheisenlinien und Blindstempel; zur Falzverstärkung in der Lagenmitte Pergamentstreifen eingebunden. Wasserzeichen: Wappen - drei Lilien; Buchstabe 'P'; Ochsenkopf (auf eingeklebtem Blatt mit Miniatur).
Erwerbungsgeschichte: Provenienz: Die Handschrift dürfte Anfang der 1460er Jahre angefertigt worden sein – und zwar in Köln; dafür spricht neben dem Einband aus einer Kölner Werkstatt und der ripuarischen Schreibsprache auch die Miniatur, die zwei Kölner Bürger zeigt; eine Tochter der beiden, Elisabeth/Elsgyn, sowohl die erste nachweisbare Besitzerin der Handschrift als auch Schwester im Augustiner-Eremiten-Nonnenkloster St. Maria zu Kamp; spätestens mit dem Nachlass Elsgyns wird die Handschrift in den Besitz des Klosters übergegangen sein; um 1700 wurde sie gemeinsam mit anderen Handschriften des Bopparder Konvents vom Arzt und gelehrten Sammler Johann Kraft Hiegell erworben; aus dessen Sammlung kaufte sie 1724 der gelehrte Büchersammler, Schriftsteller und Staatsmann Johann Michael von Loen; danach gelangte die Handschrift zu einem unbekannten Zeitpunkt an die UB Göttingen.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Handschriften / Theologie / Liturgik
[Cod. Ms. theol. 215 (Frühere Signatur), 8 Theol. 215 (Frühere Signatur), Theol. 215 (Frühere Signatur)]
DE-611-HS-3768431, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3768431
Erfassung: 28. September 2021 ; Modifikation: 14. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T16:06:11+01:00