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IV Notizen zumeist zur langobardischen Geschichte, mit Ausblicken zur fränkischen und salischen [u.a. Paulus Diaconus, Secundus von Trient, Fredegar-Continuator; beigelegt Brief Stillfried-Alcantara an Ranke 1855]Staatsbibliothek zu Berlin. HandschriftenabteilungNachlaß Leopold von Ranke

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IV Notizen zumeist zur langobardischen Geschichte, mit Ausblicken zur fränkischen und salischen [u.a. Paulus Diaconus, Secundus von Trient, Fredegar-Continuator; beigelegt Brief Stillfried-Alcantara an Ranke 1855]Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung ; Nachlaß Leopold von Ranke


Berlin, 1838-1855 [22.Maerz 1855]. - 16 Bl., Bl.1-8: 17,3 x 21,1cm; Bl.9-12: 17,8 x 22,4; Bl.13-16: 14 x 22., Deutsch Latein

Inhaltsangabe: Beginnend mit "Diese Epoche um die Mitte des 7.Jahrh. war die blühendste Zeit der langobardischen Macht."(Bl.1), gelten Bl.1-8 zunächst der langobardischen Geschichte aus Secundus von Trient; dann Bl.3f. geht Ranke unter dem Titel "Paulus Diaconus" die 6 Bücher der Historia Langobardorum durch; Bl.6-8 folgen kurze Ausblicke auf die "Ideen" der späteren "Epochen", erst Carls des Großen, dann des Investitur-Streites - beginnend mit: "Um einen Begriff davon zu bekommen, welche Ideen man hegte, in welchem Verhältniß man gegenseitig stand, muß man die Briefe der Päpste an die Carolinger lesen" (Bl.6). Vermutlich hat Ranke Bl.1-8 kurz nach Erscheinen von "Paul Warnfried's Geschichte der Langobarden"(Bibl.Syr.Ra 945.01 P33) von Karl Spuner 1838 angelegt: Damit würden Bl.1-8 zugleich in die Zeit der Arbeit an der "Deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation" fallen.Auch Bl.9-12 beginnen zunächst mit langobardischer Geschichte bzw. Paulus Diaconus: "Ohne Zweifel hatte P. Diac. den Eugippius vor Augen"(Bl.9), und kippen wiederum in Fränkische Geschichte um, endend mit "Das wahre Kaiserthum, vom historischen Sinn, ist das deutsche."(Bl.12) - nach Papier und Schrift können diese Bl. von 1848/49 stammen.Unter dem Titel "P D" folgen auf Bl.13-16 weitere quellenkritische Notizen zu Paulus Diaconus, u.a. zur Rosamunde-Sage - die Datierung nach "22.Maerz 1855" ergibt sich, da Ranke ein an ihn gerichtetes Schreiben des preussisch-königlichen Ceremonienmeisters von Stillfried-Alcantara als Notiz-Zettel nutzt - das Schreiben(Bl.13v-14) lautet:"Euer Hochwohlgeborenbeehre ich mich in der Anlage eine Schrift, welche über die ältesten Verhältnisse des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler Auskunft ertheilt - eine Chronik aus der Zeit des Großmeisterthums seines Erlauchten Stifters - ganz ergebenst zu überreichen.Mit der größten Hochachtung habe ich die Ehre zu seinEuer Hochwohlgeborenganz ergebensterRM Stillfried (..)Berlin den 22" Maerz 1855."

Literaturhinweise: Traugott Maercker: Chronik des Königlich Preußischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler während des Grossmeisterthums des Erlauchten Stifters, 1701-1713, Berlin 1855 (Bibl.Syr.Ra 920.A S41m); Rudolph Freiherr von Stillfried-Alcantara: Hohenzollerische Forschungen. Theil I. Schwaebische Forschung, Berlin 1847 (Bibl.Syr.Ra 929.73 H71ST); Monumenta Zollerana: Urkunden-Buch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern / herausgegeben von Rudolph Freiherrn von Stillfried und Traugott Maercker, 9Bd. Berlin 1852-189 (Bibl.Syr.Ra 929.73 H71S F).

Editionshinweise: Vgl. Ranke WG IV.1(1883; S.373f.), WG IV.2(1883; S.183f.), WG V.1(1884; S.288f.); SW 51/52(1888; "Paulus Diaconus" S.79f., "Die Rosamundesage" S.84f.); vgl. die Einleitung zur "Deutschen Geschichte im Zeitalter Reformation"(Bd.I/1839; S.7f. "Carolingische Zeiten", S.17f."Sächsische und fränkische Kaiser" und S.28f. "Emancipation des Papstthums").

In: Arbeiten zum Mittelalter II: Zur Geschichtschreibung vorwiegend der Langobarden, Franken, Kreuzzüge; zur Verfassungs- und Rechts-Geschichte im Mittelalter; Kritik der Hunibald-Chronik

Bemerkung: Abgesehen von Bl.3-4, die zwischen Rankes frühe Vorarbeiten zu den romanisch-germanischen Völkern verirrt waren, lagen die hier versammelten Bl. lose verstreut in Faszikel 30 & 31 "Mittelalter"; wahrscheinlich sind es Notizen, die Ranke u.a. auch in Vorbereitung seiner Seminare zu mittelalterlichen Geschichtsquellen in den 1840ern und 1850ern fertigte und für wichtig genug hielt, sie aufzubewahren: Jedenfalls für die WG muss Ranke einige hervorgeholt haben, denn das darin Festgehaltene taucht teils in WG IV und V wieder auf; Bl.1v&9v z.B. zeigen Bearbeitungsspuren der Amanuensen.Bl.9-12 grünliches Papier, wie es Ranke zur Zeit seiner Arbeit an den 9 Büchern Preussischer Geschichte verwendete.

Ausreifungsgrad: Notizen, Seminar-Vorarbeiten, Brief.Wasserzeichen: Bl.1-8: B G .

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Nachlaß Leopold von Ranke / Segment VII: Welt-Geschichten / Arbeiten zum Mittelalter II: Zur Geschichtschreibung vorwiegend der Langobarden, Franken, Kreuzzüge; zur Verfassungs- und Rechts-Geschichte im Mittelalter; Kritik der Hunibald-Chronik

DE-611-HS-1701313, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-1701313

Erfassung: 28. September 2010 ; Modifikation: 17. Januar 2023 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T18:38:22+01:00