Stammbuch des Erasmus Posthius  Staatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: Inc.typ.Ic.II.46

---

Heidelberg, Mosbach. - 4* Blätter, Druckwerk mit 398 Seiten (davon 13 Blätter fehlend) sowie 124 eingeschossen Blättern (246 separat, alt gezählte Seiten), 7** Blätter; enthält 75 Stammbucheinträge, 12,2 x 8,2 cm, Latein Deutsch Altgriechisch Italienisch Spanisch Hebräisch. - Dokument, Stammbuch

Inhaltsangabe:   Im durchschossenen Druckwerk: Alciati, Andrea/ Mignault, Claude: Emblemata V.C. Andreæ Alciati Mediolanensis Ivrisconsvlti; Cum facili & compendiosa explicatione, qua obscura illustrantur, dubiáque omnia soluuntur, Per Clavdivm Minoem Diuionensem. Excerpta ex eiusdem in eadem Alciati emblemata maiorum vigiliarum commentariis. Ad calcem Alciati vita nuper ab eodem Minoe conscripta. Lvgdvni Batavorvm, Ex officina Plantiniana, Apud Franciscum Raphelengium CIƆ. I. XCI. [Leiden 1591].  4* Blätter vorgebunden, 6** Blätter nachgebunden, die eingeschossenen Blätter mit separater alter Paginierung (Zählfehler alt berichtigt: zwischen 186 und 189 sowie bei 194a und 194b [diese beiden jedoch foliiert anstatt paginiert]), davon jedoch etliche herausgetrennt, zusätzlicher Fehlbestand im Druckwerk: Seiten 19-20, 29-30, 41-42, 47-48, 91-96, 111-112, 125-126, 165-166, 193-194, 209-210, 235-236.  Auf vorderem Spiegel Vermerk des Besitzers über die Schenkung des Bandes im Jahr 1592 durch den Hamburger "Medicinae candidatus" Heinrich Moller den Jüngeren (1570-1640, Sohn des herausragenden gleichnamigen Theologen).  Auf Bundsteg-Rest des herausgetrennten vorderen fliegenden Blattes Spuren eines wohl in Versen verfassten, lateinischen Eröffnungstextes von 29 Zeilen. In dem mehrfach begegnenden Zeilenanfang "Joh[...]" könnte der Vorname des Vaters des Stammbucheigners vermutet werden.   Blatt 5**r-7**v: Register mit 58 Namen (2 getilgt), darunter ein jetzt fehlender Eintrag des Paulus Melissus Schede.  Zahlreiche, zum Teil datierte Sterbevermerke (zwischen 1596 und 1617).  75 Stammbucheinträge auf den eingeschossenen Blättern aus Heidelberg, Mosbach und ohne Ortsangabe.  Einträge von Professoren und Universitätsrektoren, Medizinern, Pharmazeuten, Kommilitonen, in Mosbach auch von Geistlichen und Lehrern. Geheimschrift im Motto des Medizinstudenten ("Artis Peonices Studiosus") Johannes Martinus Breun (Seite 195).  Biographisches zum Stammbuchhalter: Geboren am 03.08.1582 in Würzburg als Sohn des fürstbischöflichen Leibarztes und neulateinischen Dichters Johannes Posthius und der Rosina, geborene Braesamer (Pate war der Würzburger Domdekan und Humanist Erasmus Neustetter genannt Stürmer), 1585 Berufung des Vaters als kurfürstlicher Leibarzt nach Heidelberg, 1597 Evakuierung der Familie nach Mosbach wegen der Pest (siehe im Stammbuch Seite 240), dort Tod des Vaters am 24.07.1597, 1600 immatrikuliert in Heidelberg (1604 Magister, 1613 und 1618 Immatrikulation erneuert), 1611 immatrikuliert in Siena, Studium in Padua, 1612 Aufenthalt in London, 1613 immatrikuliert in Basel (1614 Dr. med.), verheiratet mit Agnes Breidenbach, gestorben am 27.12.1618 in Heidelberg.  [Quellen: Diözesanarchiv Würzburg, Kirchenbuch Dom 1582 (ohne Hinweis auf die protestantische Konfession der Familie); Adam, Melchior: Vitæ Germanorum Medicorum: Qvi Seculo Superiori, Et Quod Excurrit, Claruerunt [...]. Haidelbergæ, Impensis heredum Jonæ Rosæ, Excudit Johannes Georgius Geyder, Acad. Typogr. Anno M. DC. XX. [Heidelberg 1620], Seite 335, 337-338; Freher, Paul: Theatrum Virorum Eruditione Clarorum. In quo Vitæ & Scripta Theologorum, Jureconsultorum, Medicorum & Philosophorum, Tam in Germania Superiore & Inferiore, quam in aliis Europæ Regionibus [...], Noribergæ [...] M. DC. LXXXVIII. [Nürnberg 1688], Seite 1340; Adam, Melchior: Dignorum Laude Virorum, Quos Musa Vetat Mori, Immortalitas, Seu Vitae Theologorum, Iure-Consultorum, & Politicorum, Medicorum atque Philosophorum, maximam partem Germanorum, Nonnullam quoque Exterorum [...], Francofurti Ad Moenum; Apud Johannem Maximilianim á Sande. Anno Christi MDCCV. [Frankfurt am Main (3. Auflage) 1705], Teil 4: Vitæ Germanorum Medicorum: Qui Seculo Superiori [...], Seite 148-151; Karrer, Klaus: Johannes Posthius. Wiesbaden 1993, Seite 39-40, 84, 245-246. Einträge des Erasmus Posthius in den Stammbüchern von Leonhard Faber am 08.10.1612 in London (Schnabel, Werner Wilhelm: Die Stammbücher und Stammbuchfragmente der Stadtbibliothek Nürnberg. Band 1, Die Stammbücher des 16. und 17. Jahrhunderts, Wiesbaden 1995, Seite 22, Nummer 7/315), Simon Grynaeus (1571-1621) am 14.01.1615 und Samuel Grynaeus (1595-1658) am 08.06.1617 in Heidelberg (siehe: Die Matrikel der Universität Basel, Band 3, herausgegeben von Hans Georg Wackernagel, Basel 1962, Seite 149, Nummer 31).]

Literaturhinweise:   Klose, Wolfgang: Corpus Album Amicorum. CAAC. Beschreibendes Verzeichnis der Stammbücher des 16. Jahrhunderts, Stuttgart 1988, Seite 179; Taegert, Werner: Stammbücher und Stammbuchblätter des 16. Jahrhunderts in der Staatsbibliothek Bamberg, in: Klose, Wolfgang (Herausgeber): Stammbücher des 16. Jahrhunderts, Wolfenbüttel 1989, Seiten 157-170 (hier Seite 169); Taegert, Werner: Edler Schatz holden Erinnerns. Bilder in Stammbüchern der Staatsbibliothek Bamberg aus vier Jahrhunderten, Bamberg 1995, Seite 15; Taegert, Werner: Stammbuch des Hanns Ludwig Pfinzing von Henfenfeld, in: Franz Machilek (Herausgeber): Haus der Weisheit. Von der Academia Ottoniana zur Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Katalog der Austellungen aus Anlaß der 350-Jahrfeier, Bamberg 1998, Seite 446-447 (hier Seite 447); Heß, Gilbert: Literatur im Lebenszusammenhang. Text- und Bedeutungskonstituierung im Stammbuch Herzog Augusts des Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (1579-1666), Frankfurt am Main und andere Orte 2002, passim.

https://gateway-bayern.de/BV001352772 (Bayerischer Verbundkatalog (Druckwerk))  https://raa.gf-franken.de/de/suche-nach-stammbuechern.html?permaLink=1595_posthius (RAA-Datenbank) 

Illustrationen: im Druckwerk zahlreiche Holzschnitt-Illustrationen, davon koloriert (einige nur partiell) Seite 18, 23, 147, 253 (richtig: 153), 160, 191, 206 und 222, wohl im Klosterbesitz erotisch Anstößiges in den Holzschnitten übermalt (Seite 119, 133).  Einbandbeschreibung: Brauner Kalbslederband (Rücken schadhaft) mit abgeriebener Goldprägung (mittiges ornamentales Medaillon und Randleiste aus Kandelabern), auf Vorderdeckel zusätzlich "E P" und "1593", je 2 grüne Schließbänder fehlend; Goldschnitt punziert. 

Erwerbungsgeschichte:  Provenienz:  Bamberg, Jesuitenkollegium, 1705.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

DE-611-HS-3746185, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3746185

Erfassung: 28. Juli 2021 ; Modifikation: 21. Februar 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T19:13:22+01:00

---