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Brief an Augustinus Blaurerus / von Deithelm Blaurer St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 41:212

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Brief an Augustinus Blaurerus / von Deithelm Blaurer St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 41:212


Straßburg , den dritten tag Iulii [1551]. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 29,5 x 20-20,5 cm, Deutsch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Diethelm entschuldigt sich, dass er nicht lateinisch schreibt; auf Deutsch wird er ausführlicher schreiben. Er hat drei Briefe von Augustin erhalten, den einen am 22. Februar, den zweiten am 25. Februar, den dritten am 2. März. Der Inhalt der Briefe war sehr betrüblich, Diethelm dankt aber für den Trost aus der Heiligen Schrift, den Augustin beigefügt hat. Trotz des herben Verlusts darf man nicht kleinmütig werden; Gott hat [Ambrosius Blarers Tochter] Katharina ("Catrinle") [am 24. Januar 1551; vgl. BBW Bd. 3, Nr. 1729] und dessen Sohn Johann Thomas ("Hanss Thomelin") [am 7. Februar 1551; vgl. BBW Bd. 3, Nr. 1731] zu sich ins ewige Vaterland genommen. - Diethelm ist vergangene Ostern in die dritte Klasse promoviert worden ist [vgl. BBW Bd. 3, Nr. 1709 vom 17. November 1550: Promotion in die 4. Klasse]. Am Morgen zur 6. Stunde studiert man die griechische Grammatik von [Nicolaus] Clenardus ("Cleonard"), von der 8. bis zur 9. Stunde Reden von Cicero: Pro Ligario, Pro M. Marcello, Pro Archia poeta und Pro lege Manilia; nach dem Mittagessen ("imbiss") Vergil, Aeneis I, im zweiten Halbjahr vom Michaelstag [29. September] bis Ostern Aeneis II; um ein Uhr die "tabulae de prosodia" von [Johannes] Murmellius; um drei Uhr Griechisch-Übersetzung aus Lukian und Finden von Themen. Beim Kostgeber ("herr") erhält er keinen Unterricht. - Diethelm hat den Menlishofern ("Mendlishoffer") Augustins Gruss ausgerichtet und sie in dessen Namen gebeten, Augustin zu schreiben. Sie wollen das aber erst tun, wenn Augustin ihnen geschrieben hat. - Ludwig Cürnstader (?) ist nicht mehr in Strassburg, er ist vor längerer Zeit zu seiner Mutter zurückgezogen. Wenn Diethelm dies gewusst hätte, hätte er ihm einen Brief mitgegeben. Der Bruder Albert ("Albrecht") wohnt zur Zeit ebenfalls beim Kostgeber von Diethelm. Der Vetter Peter Schär ("Petter Scher") war ebenfalls für eine oder zwei Wochen anwesend; er lässt Augustin herzlich grüssen. Er ist am Tag vor St. Ulrich [4. Juli] nach Balingen zurückgeritten, zusammen mit Albert, der in 4 oder 5 Tagen wieder nach Strassburg zurückkehren wollte. Falls er dann nicht zurückgekommen sei, solle Diethelm seinen Brief den Angehörigen der Familie Fels, die zur Messe gereist sind, nach Konstanz mitgeben. Weiter hat Diethelm nichts zu schreiben. Er hofft zuversichtlich, dass er sich bald wieder mit Augustin treffen kann. Diethelm bestellt Grüsse an seinen alten Freund ("geselle") Josua Buchmann [Bibliander] und an den Vetter Heinrich von Ulm, falls Augustin diesem schreibt. Segenswünsche.

https://swisscollections.ch/Record/991170742689005501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_41_212.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Augustino Blaurero, fratri suo germano operam danti apud Tygurum bonis literis, reddentur hae literae, in herr Biblianders huss, deiner [!] der kirchen zu Zürich Absender: Deithelm [!] Blaurer, dein getrüwer und lieber bruder ietz und allezeit SiegelspurOhne EntstehungsjahrEntstehungsjahr aus dem Briefinhalt erschlossenBriefanfang auf der Verso-Seite

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 12

[Epistolae Tom. XII:212 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170742689005501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170742689005501

Modifikation: 09.08.2023