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BriefStadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

Signatur: A/2014/3420/9


Rom, 1798/1798. - 2 Bl., 22,2 x 36,8 cm. - Brief, Handschrift

Inhaltsangabe: Verf. erklärt dem Adr., dass wahrscheinlich einige Briefe an ihn unterwegs verloren gegangen seien und erklärt, dass er diesen Verlust, wenn dies das einzige Übel des Krieges wäre, ertragen könne, obgleich ihm die Briefe des Adr. immer Freude bereiteten; Verf. schreibt, dass er das Urteil des Adr. über Fernow teile, der hier von Rom aus Deutschland belehren wolle, für die Beurteilung künstlerischer Werke aber viel zu leidenschaftlich sei; Verf. schreibt, wie anders und höchst zweckmäßig dagegen Goethes Herzensergießungen eines Klosterbruders seien, da hier mit viel innigem Gefühl, Würde und wahrer Kenntnis über Kunstwerke geschrieben worden sei; Verf. geht detailliert auf einen Aufsatz Fernows ein, bei dessen Verfassen ihm wohl die Freundschaft die Feder geführt habe, so dass er alle übrigen Künstler, besonders die deutschen, herabgewürdigt habe; Verf. verspricht dem Adr., diesem die gewünschten Bücher zu besorgen, erklärt aber, dass er derzeit niemanden aus Deutschland kennen würde, dem er diese mitgeben könne; Verf. erklärt, dass er nicht wüsste, wann er nach Deutschland käme, zumal die derzeitigen Unruhen ihn nicht dazu bewögen, Italien zu verlassen; Verf. wundert sich nicht darüber, dass das italienische Volk so ruhig bliebe bei der Entwendung seiner Kunstschätze, da überhaupt in diesen letzten Jahrzehnten Dinge geschehen seien, die sich der menschliche Verstand nicht erträumen könne; Verf. kritisiert die Politik Deutschlands, das sich als eine so mächtige Nation den schönsten Teil des Landes, das linke Rheinufer, so gutwillig nehmen ließe; Verf. erwähnt Breitkopf und auch Weigel, den er dauert, da er viel Kenntnisse in seiner Wissenschaft besäße und der Verf. in seiner Gesellschaft mitunter die glücklichsten Tage seines Lebens verbracht habe; Verf. gesteht, dass er über keinerlei Münzkenntnisse verfüge, obgleich man in Rom unaufhörlich Münzen fände, meist jedoch die gewöhnliche Kupfermünzen; Verf. berichtet über die Funde von Kunstschätzen, darunter eine gut erhaltene Statue, die wohl zu einem Tempel gehörte, wie dabei liegenden Säulen und Idole vermuten lassen und über deren Besitzrechte nun gestritten würde

Fernow, Carl Ludwig (1763-1808) [Genannte Person],Breitkopf, ... [Genannte Person],Weigel, ... <Dr.> [Genannte Person],Müller, Friedrich [geb. 1749]

https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0113656 (Digitalisat)

Material: Papier

Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

DE-MUS-853418-Z0113656, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0113656

Erfassung: 08.06.2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00