Brief  Stadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

Signatur: A/5158/2009

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Ofen (heute zu Budapest), 1848/1848. - 1 Bl., 21,5 x 27,8 cm. - Brief, Handschrift

Inhaltsangabe:   Verf. bedankt sich für die ausgesprochenen Geburtstagsglückwünsche seiner Familie und erzählt, wie angenehm er seinen Geburtstag verlebt hat; Verf. berichtet von seinem nicht vorhandenen Talent bezüglich Spielen: "Ich habe mich im Billard spielen produzirt, was ich ziemlich schlecht verstehe, wie überhaupt alle dergleichen Zeitvertreibende Spiele, was ich auch neulich im Kartenspiele (Katze od. Hund) bewiesen habe."; Verf. berichtet von einem Auftritt des Komikers Scholz aus Wien und den Fortschritten seiner Schützlinge im Klavierspielen; Verf. äußert sich aber erbost über vielen Stundenausfall; Verf. rechnet mit einem Krieg zwischen Österreich und Ungarn: "Du siehst, die Ungarn trennen sich immer mehr von Österreich, wohin wird das führen ? Ich glaube: am Ende kann nur das Schwert die sich von Tage zu Tage mehr verwickelnden Verhältnisse zwischen Österreich u. Ungarn lösen. Jellaschitsch, der Ban von Croatien rüstet stark, u. hat nach den neuesten Nachrichten Ungarn's einzige Küstenstadt, Fiume, besetzen lassen. Ebenso blickt man hier mit Besorgniß auf die siegreiche Armee in Italien, die, wenn sie ihr Geschäft dort beendet haben wird, von der Reactionären Schwarzgelblerpartei wohl gegen Ungarn gebraucht werden wird. Auch hier rückt man nach Kräften, aber es geht sehr langsam. Kein Geld, keine Waffen, keine Offizire. Was sagst du zu den 14tägigen Feldzuge des Radetzky ? Große, große Ehre für die deutschen Waffen, aber für die deutsche Einigkeit u. Zukunft, Pferde hinter dem Wagen. Österreich wird wieder das alte werden u. für Deutschland im Ausland bleiben."; Verf. äußert sich ferner: "Den Beschluß unseres löblichen Landtages inbetreff der Aufhebung des Adels, habe ich bereits in allen Zeitungen gelesen. WEr ist denn der Matador unter den 31 Weisen Anhalts ? d. h. wer weiß am besten zu reden ? Hn. Minister Habicht übersende ich zu seiner nächsten Rede ehrerbietigst ein eine Viertelstunde lang dauerndes - ähhhhh u. 100 Minutenlange ähhhen's - in der Hoffnung daß diese 101 Ähhhhns, die einen Zeitraum von beinahe 2 Stunden einnehmen, doch wohl hinreichen werden, sollte seiner Exellenz auch noch so oft Nichts einfallen wollen. ... Unsern neuen Bürgermeister zu Ehren lasse ich beim vereinigten Landtage den Antrag machen: fortan die Redensart: 'Fritschens Fritze frißt frische Fische', zur Übung seiner Maulwerkzeuge, zu verbieten;"; Verf. fragt nach der Melonenernte und Weinlese; Verf. berichtet von ungarischen Bekannten; Verf. rät, dass seine Schwester Henriette eine Gouvernantenstelle in der Budapest suchen und annehmen solle

https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/D0004873 (Digitalisat) 

Material: Papier 

Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

DE-MUS-853418-D0004873, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-D0004873

Erfassung: 15.12.2016 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00

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