Detailinformationen

Familien-Bildnis: Carl Friedrich Kunz (1785-1849) mit seiner Gemahlin Wilhelmine Kunz, geb. Beller [Bellé] (1787-1856), seiner Schwägerin Louise Beller (1783-1826) und seiner ältesten Tochter Emilie Kunz (1807-1852, seit 1831 verehelichte Merck) Die Familie des Bamberger Weinhändlers und Verlegers Carl Kunz in der Wohnung Pfahlplätzchen 5 Die Familie Kunz Staatsbibliothek BambergSignatur: Historisches Museum Bamberg Gr 1992

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Familien-Bildnis: Carl Friedrich Kunz (1785-1849) mit seiner Gemahlin Wilhelmine Kunz, geb. Beller [Bellé] (1787-1856), seiner Schwägerin Louise Beller (1783-1826) und seiner ältesten Tochter Emilie Kunz (1807-1852, seit 1831 verehelichte Merck)Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: Historisches Museum Bamberg Gr 1992


Die Familie des Bamberger Weinhändlers und Verlegers Carl Kunz in der Wohnung Pfahlplätzchen 5. Die Familie Kunz

[Bamberg] [ermittelt], 30.09.1812-13.02.1813 [[30. September 1812 - 13. Februar 1813]]. - 1 Gemälde (Deckfarben), eigenhändig, 1 Blatt (1 Seite, Papier, Wasserfarbe, einseitig), 79,2 x 66,0 cm, Deutsch. - Zeichnung, Gemälde

Inhaltsangabe: E.T.A. Hoffmanns detaillierte Komposition in der beziehungsreichen Zuordnung und absichtsvollen Verknüpfung der einzelnen Dargestellten ist bemerkenswert: die als "pater familias" wichtigste und zugleich die körperlich mächtigste Person sitzt und hält Verbindung mit der jüngsten, kleinsten und schwächsten, der Tochter, während die Mutter zwar zierlicher, aber stehend wie in der überhöhten Gestalt eines Standbildes positioniert ist; ihr Kopf als Spitze einer Dreieckskomposition ist sehr wohl das Ziel aller sich miteinander verbindenden Blickrichtungen, aber er erwidert sie nicht: Tochter und Schwägerin blicken auf den Vater, der wiederum auf die Gattin, diese jedoch - und darin wird Hoffmanns kritisch-ironische Analyse der Familienverhältnisse sichtbar - schaut mit aufgesetzt theatralischem Ausdruck ins Leere. So mag auch die durchaus wirksam zu erkennende unterschiedliche Proportionierung der Körpergröße der erwachsenen Personen zueinander einer bewusst gesetzten Bedeutungshierarchie geschuldet sein und die kontrastreiche eher fahle Farbigkeit spiegelt solch gewisse, beklemmend emotionale Kühle ins merkwürdig Unheimliche. Das von E.T.A. Hoffmann in Bamberg projektierte literarische Werk autobiografischen Charakters "Lichte Stunden eines wahnsinnigen Musikers", auf dessen Frontispiz er sich im Selbstporträt ironisch zitiert, sollte offenbar seine erste, bei Carl Friedrich Kunz verlegte Buchproduktion werden, der sich nun auch in diesem Metier versuchte; es ist jedoch lediglich eine Seite Konzept von Hoffmanns Hand überliefert.

Hoffmann, E. T. A. (1776-1822) [Künstler],Kunz, Carl Friedrich (1785-1849) [Behandelt],Kunz, Wilhelmine [Behandelt],Beller, Louise [Behandelt],Merck, Emilie (1807-) [Behandelt],Schmitt, Friedrich Karl (1787-1866) [Vorbesitzer],Siebert, Caecilie (1813-1886) [Vorbesitzer],Siebert, Louise (1834-1903) [Vorbesitzer],Geh, Karoline (1837-) [Vorbesitzer],Roh, Franz (1890-1965) [Vorbesitzer]

Editionshinweise: Ponert, Dietmar Jürgen: E.T.A. Hoffmann - Das bildkünstlerische Werk : ein kritisches Gesamtverzeichnis. Herausgegeben von der Staatsbibliothek Bamberg. Band 1: Text, Petersberg 2012, Seite 204-209, Nummer 136 ; Band 2: Abbildungen, Petersberg 2012, Seite 72-73, Abbildungen 89-90. - Meisenbach, Meinhard: E.T.A. Hoffmanns Gemälde der Familie Kunz: Seine Besitzer von Carl Friedrich Kunz (1813) bis zur Stadt Bamberg (1956). In: Historischer Verein Bamberg (für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums) e.V.: Bericht 149 (2013), Seite 199-215

Bemerkung: Laut E.T.A. Hoffmanns Tagebuch entstanden vom 30. September 1812 bis 13. Februar 1813 in Bamberg. - An den Rändern 3-5 mm starke Einfassungslinie in Schwarz. - Signiert und datiert unter dem Selbstporträt auf dem Frontispiz des unten rechts befindlichen aufgeschlagenen Buches: links "Hoffmann delin.", rechts "Hoffmann" [der Rest unleserlich: "sc." oder "sculps." oder "sculpsit"], darunter mittig "Im Februar 1813". Dazu Bezeichnung auf der Titelseite des aufgeschlagenen Buches in Fraktur: "Lichte Stunden | eines wahnsin¯igen Musikers | ein Buch für Kenner | [Lyra] | Bamberg bey C.F. Kunz". - Schauplatz war ein Zimmer in Kunz' zweiter Bamberger Wohnung (seit 1812): Haus zum Marienbild, Hausnummer 1469 (neue Hausnummer: Pfahlplätzchen 5, Abriss 1968, Neubau als Studentenwohnheim 1984-1985)

Material: Papier

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:1813 Geschenk E.T.A. Hoffmanns an Carl Friedrich Kunz und Wilhelmine Kunz, Bamberg (Abschiedsgeschenk Hoffmanns vor seinem am 21.04.1813 erfolgten Wegzug aus Bamberg). - 1849 Friedrich Karl Schmitt (aus Kunz' Nachlass am 02.04.1849 ersteigert). - 1866 (oder früher?) Caecilie Siebert (Kunz' zweite Tochter). - 1886 Louise Siebert (Tochter der Caecilie Siebert). - 1903 Karoline Geh (Schwester der Louise Siebert). - 1923 angeblich: unbekannter Antiquitätenhändler, München (Februar 1923). - 1923 "Dr. Czapski, Berlin", ist Pseudonym für Franz Roh, München. - 1955 Galerie Gerd Rosen, Berlin, Katalog der Auktion XXIV, 2. Teil: Kunst, [18.] Mai 1955, Seite 81-82, Nummer 1803a, vergeblich ausgerufen. - 1955 Johann Adam Meisenbach, Bamberg. - 1956 Stadt Bamberg (Zahlung am 26.10.1956)

Objekteigenschaften: Handschrift

DE-611-HS-3287083, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3287083

Erfassung: 12. Juni 2017 ; Modifikation: 12. Juni 2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T11:59:28+01:00