Detailinformationen
Kant bis Nietzsche, Romantik. Princip, Novalis, Schlegel, (Schleiermacher) Universitätsbibliothek Heidelberg Nachlass Heinrich Rickert Signatur: Heid. Hs. 2740 II C - 32
Kant bis Nietzsche, Romantik. Princip, Novalis, Schlegel, (Schleiermacher) Universitätsbibliothek Heidelberg ; Nachlass Heinrich Rickert
Signatur: Heid. Hs. 2740 II C - 32; Blatt 791-845
Rickert, Heinrich (1853-1936) [Verfasser]
Heidelberg [ermittelt], o.D.. - Umschl. mit 53 Bl., masch., mit zahlr. hs. Korrekturen u. Ergänzungen (Pag.: 649-659, 659-675, 676/7, 678-685, 686/7, 687-701, Deutsch. - Vorlesung, Vorlesungsmanuskript
Benutzbar - Verfügbar, am Standort.
Inhaltsangabe: R. begreift die Romantik nicht als genuin philosophische Bewegung, jedoch vom philosophischen Einfluss Kants sowie Fichtes deutlich geprägt. Der "eigentliche Philosoph der Romantik" ist Schelling. Weitere Themen: Darstellung des romantischen Prinzips, begriffliche Abgrenzung von der Klassik, das Verhältnis von Poesie und Philosophie. Es wird näher auf Schelling, Friedrich Schlegel, Novalis und Schleiermacher Bezug genommen. Besonders ausführlich ist die Betrachtung von Novalis, der nach R. zwar für die Entwicklung der Wissenschaften keine Rolle spielt, aber die Romantik deutlich prägte; biografischer Überblick, Motive und Charakter der Poesie. Thematisch schließt die Darstellung Schlegels an; deutliche Kritik an dessen spekulativer Transzendentalphilosophie, der unsystematischen Methode und seinem ästhetischen Konzept der Ironie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang von Naturphilosophie (im Sinne Schellings), Wissenschaft und Weltanschauung in der Romantik. R. gebraucht hier zur Charakterisierung den Begriff "magischer Idealismus" (Novalis). Die romantische Poesie denkt R. dann aus der Transzendentalphilosophie Kants und Fichtes heraus: anstelle der kantischen Einbildungskraft tritt die "romantische Phantasie" und es entsteht eine "transcendentale Poesie". Schließlich Blick auf Schleiermacher, den R. für den größten Theologen des 19. Jahrhunderts hält. Rickerts Stellungnahme zur Romantik ist ambivalent: Zum einen übt er Kritik an ihrer antiaufklärerischen irrationalen Tendenz. Zum anderen äußert er Wertschätzung für die kulturellen Leistungen (u.a. Übersetzung von Poesie, die Erschließung des Altertums, Kunstkritik). Erkenntnistheoretisch ist die Romantik für R. von Bedeutung, weil sie den Blick von der "äußeren Natur" ins geistige Innenleben wendet und so einen neuen "Wirklichkeitssinn" entwickelt. Auch für die spätere Entwicklung der Geistes- und Kulturwissenschaften sei die Romantik mit ihrem ausgeprägten Geschichtsbewusstsein bahnbrechend. Insgesamt ist die der Aufklärung gegenläufige Tendenz der Romantik für R. eine der folgenreichsten und bedeutendsten Bewegungen des 19. Jahrhunderts.Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von (1775-1854) [Behandelt], Schlegel, Friedrich von (1772-1829) [Behandelt], Novalis (1772-1801) [Behandelt], Kühn, Sophie von [Behandelt], Werner, Abraham Gottlob (1749-1817) [Behandelt], Schlegel, Dorothea von (1764-1839) [Behandelt]
In: Kant bis Nietzsche [Vorlesung]
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Nachlass Heinrich Rickert / Nachlass Heinrich Rickert II. Werk / Nachlass Heinrich Rickert II. Werk C / Kant bis Nietzsche
[Standort: Handschriftenabteilung ; Heid. Hs. 2740/160 (Frühere Signatur)]
DE-611-HS-2920597, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2920597
Erfassung: 16. Oktober 2015 ; Modifikation: 24. Februar 2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T12:43:39+01:00